PJ – Das praktische Jahr

Das Praktische Jahr Medizin – kurz „PJ“ – ist der letzte Teil des Medizinstudiums. Hier lernen Studierende in der Patientenversorgung vertieft die praktische Ausbildung als Arzt oder Ärztin. Wie läuft das PJ ab und welche Inhalte gibt es? Was dürfen PJ-Studierende und was nicht? Diese Informationen und noch viel mehr findest du in unserer Rubrik zum PJ.

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FAQ

  • PJ steht für „Praktisches Jahr“. Dabei handelt es sich um das letzte Jahr des Medizinstudiums. Medizinstudierende sollen die gelernten Inhalte und Fähigkeiten in der Praxis vertiefen und anwenden. Das PJ ist also eine ganzjährige praktische Ausbildung, die Studierende in Vollzeit an Unikliniken, akademischen Lehrkrankenhäusern oder Lehrpraxen absolvieren.

Weitere Infos

Was ist das PJ? – Definition und Ziel

PJ steht für „Praktisches Jahr“. Dabei handelt es sich um das letzte Jahr des Medizinstudiums. In der Regel findet das PJ also im 11. und 12. Semester des Medizinstudiums nach dem zweiten Staatsexamen (Hammerexamen) statt.

Nach dem klinischen Teil des Studiums sollen Medizinstudierende die gelernten Inhalte und Fähigkeiten in der Praxis vertiefen und anwenden. Das PJ ist also eine ganzjährige praktische Ausbildung, die Studierende in Vollzeit an Unikliniken, akademischen Lehrkrankenhäusern oder in Lehrpraxen absolvieren. Vor dem PJ müssen Medizinstudierende die ersten zwei Staatsexamen bestanden haben.


Wie ist das PJ aufgebaut? – Dauer und Ablauf

Das PJ dauert in den meisten Fällen zwei Semester und findet in der Regel im 11. und 12. Semester des Medizinstudiums statt. Das Praktische Jahr gliedert sich in drei Tertiale, die jeweils 16 Wochen dauern, insgesamt ist das PJ also 48 Wochen lang. PJ-Studierende müssen ein Tertial in der Inneren Medizin und eines in der Chirurgie absolvieren, das dritte Tertial findet in einem beliebigen klinisch-praktischen Fachgebiet, dem Wahlfach, statt. An den Universitäten Mannheim und Heidelberg besteht der Modellstudiengang Medizin. Dort gliedert sich das PJ in vier Quartale zu je zwölf Wochen auf. Studierende gehen für je ein Quartal in die Innere Medizin, Chirurgie und Ambulante Medizin, ein Quartal ist ein Wahlfach. Somit gibt es einen zusätzlichen Ausbildungsabschnitt im ambulanten Bereich.

Das erste Tertial des PJ beginnt immer in der zweiten Hälfte des Monats Mai oder November. Du musst das PJ nicht an deiner Heimatuni absolvieren, sondern kannst dich an Kliniken in ganz Deutschland bewerben. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, das PJ oder einen Teil davon im Ausland oder auch ambulant in einer Praxis zu absolvieren.

Ein PJ-Tertial in zwei jeweils acht Wochen lange Abschnitte zu splitten, ist meist nur möglich, wenn einer dieser Abschnitte im Ausland absolviert wird. Genauere Informationen findest du bei deiner jeweiligen Universität.

Insgesamt stehen PJ-Studierenden nur 30 Fehltage im gesamten PJ zu, davon maximal 20 in einem Tertial. Dabei gibt es keinen Unterschied zwischen Urlaubs- und Krankheitstagen. Die meisten Studierenden sparen sich ihre Fehltage für das letzte Tertial auf, um sich länger auf das dritte Staatsexamen vorbereiten zu können. Denn das M3 findet kurze Zeit nach dem Abschluss des PJ statt.


Wie wird das PJ bezahlt? – Vergütung

Es gibt derzeit keine einheitliche Regelung für die Bezahlung im PJ. Die Approbationsordnung setzt nur einen Höchstbetrag fest, der den BAföG-Höchstsatz von derzeit 934 Euro nicht überschreiten darf. Dazu zählen auch Sachleistungen wie kostenlose Verpflegung, KFZ-Nutzung oder betriebliche Unterkunftsmöglichkeiten.

Mehr als zehn Prozent aller Kliniken zahlen PJ-Studierenden immer noch keinerlei Aufwandsentschädigung. Manche zahlen allerdings auch eine Vergütung in Höhe des BAföG-Höchstsatzes. Die durchschnittliche Aufwandsentschädigung im PJ liegt zwischen 300 und 649 Euro. Ob eine Aufwandsentschädigung bezahlt wird, hängt häufig vom Angebot und der Nachfrage nach PJ-Plätzen ab.