Medizin­studium Dauer & Ablauf

Du hast es geschafft und einen begehrten Medizinstudienplatz erhalten! Pflegepraktikum, Vorklinik, Famulatur, Physikum, Klinik, Praktisches Jahr, Staatsexamen – es kommt viel auf dich zu. Was du alles über Ablauf und Dauer des Medizinstudiums wissen solltest, erfährst du hier.

BEITRÄGE

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FAQ

  • Wie lange dauert ein Medizinstudium?

    Ein Medizinstudium dauert in der Regelstudienzeit sechs Jahre (zwölf Semester).

  • Wie viele Semester studiert man Medizin?

    Das Medizinstudium umfasst in Regelstudienzeit zwölf Semester, davon vier Semester Vorklinik, sechs Semester Klinik und zwei Semester PJ (im Regelstudiengang).

  • Wie lange muss man studieren, um Arzt oder Ärztin zu werden?

    Wenn man das Medizinstudium in Regelstudienzeit abschließt, kann man nach erfolgreichem Bestehen des Dritten Staatsexamens (nach zwölf Semestern) seine Approbation beantragen und als Arzt oder Ärztin arbeiten.

  • Wie lange dauert es bis zum Facharzt?

    An das Medizinstudium schließt die Ausbildung zum Facharzt an. Diese dauert in Deutschland fünf bis sechs Jahre. Absolviert man die Facharzt-Weiterbildung in Teilzeit, verlängert sich die Ausbildungszeit.

  • Wie lange muss man sich bei der Bundeswehr für ein Medizinstudium verpflichten?

    Insgesamt verpflichtet man sich bei einem Medizinstudium bei der Bundeswehr für 17 Jahre, dabei ist das Studium inbegriffen. Absolvierst du das Studium in der Regelstudienzeit, bist du anschließend noch mindestens fünf Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet. Brauchst du länger als die Regelstudienzeit, verlängert sich die Verpflichtungszeit.

  • Wie lange dauert das Physikum?

    Das Physikum findet nach vier Semestern Regelstudienzeit statt. Der schriftliche Teil findet an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt und ist als Multiple-Choice-Test ausgelegt. Außerdem gibt es eine mündliche Prüfung.

  • Wann fängt das Medizinstudium an?

    Das Sommersemester beginnt am 1. April und endet am 30. September, das Wintersemester beginnt am 1. Oktober und endet am 31. März.

  • Wie viel verdient ein Medizinstudent?

    Das Medizinstudium wird nicht vergütet. Die meisten Studierenden haben zur Finanzierung der Lebenserhaltungskosten Nebenjobs. Absolvierst du dein Medizinstudium bei der Bundeswehr, erhältst du ein monatliches Gehalt von ca. 2.000 Euro.

  • Wie gestaltet sich der Ablauf des Medizinstudiums?

    Der Regelstudiengang Medizin ist in drei Abschnitte aufgeteilt: die Vorklinik (1.-4. Semester), die Klinik (5.-10. Semester) und das Praktische Jahr/PJ (11.-12. Semester). In einem Modellstudiengang ist die Verteilung der Schwerpunkte anders. Dazu gehört beispielsweise ein früherer Patientenkontakt, Lernen am Modell und im Krankenhaus sowie eine enge Betreuung beim praktischen Lernen durch Ärztinnen und Ärzte.
    In der Vorklinik stehen naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen im Mittelpunkt, in der Klinik nimmt das praktische Lernen einen größeren Teil in Anspruch. Das PJ muss in den Fächern Chirurgie, Innere Medizin und einem Wahlfach abgeleistet werden.

  • Kann man bei der Bundeswehr Medizin studieren?

    Ja. Die Bundeswehr kann jährlich 250 Medizinstudienplätze zur Verfügung stellen. Studierende müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen und ein Assessment-Center erfolgreich absolvieren. Nach dem Medizinstudium an einer zivilen Universität verpflichten sich die Studierenden für mindestens fünf Jahre bei der Bundeswehr.

Weitere Infos

Voraussetzungen zur Aufnahme des Medizinstudiums

Medizin ist eines der beliebtesten Studienfächer in Deutschland. Jahr für Jahr gibt es etliche Bewerberinnen und Bewerber, aber nur begrenzte Studienplätze. So müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit es mit dem Medizinstudium klappt. Um Humanmedizin studieren zu können, benötigen angehende Ärztinnen und Ärzte die Allgemeine Hochschulreife. In einigen Bundesländern kann jedoch auch mit der fachgebundenen Hochschulreife ein Medizinstudium angetreten werden. Medizinstudiengänge sind bundesweit zulassungsbeschränkt. Nach einer Bestimmung des Bundesverfassungsgerichtes wurde das Auswahlverfahren geändert, um eine faire Auswahl zu treffen und Chancengleichheit für die Bewerberinnen und Bewerber zu gewährleisten.

Studienplätze werden auch weiterhin nach Numerus Clausus (NC) vergeben. Der NC ergibt sich aus dem Verhältnis der Studienplätze und der Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber. Die Aufnahmebedingungen verändern sich somit jedes Semester. In der Regel bewegt sich der NC-Schnitt zwischen 1,0 und 1,3 – es gibt allerdings auch Ausnahmen. Derzeit wird Humanmedizin an 37 staatlichen Universitäten und vier privaten Hochschulen in Deutschland angeboten. Dabei kann man an neun Universitäten auch im Sommersemester mit dem Studium beginnen.

Die Vergabe der Plätze wird von der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) durchgeführt und erfolgt ausschließlich über das Portal Hochschulstart.de. Durch eine Neuerung im Jahr 2020 hat sich das Auswahlverfahren verändert. Seitdem gelten bundesweit die gleichen Regeln.


Studienplatzvergabe für Medizinstudierende

Die Bewerberinnen und Bewerber für das Medizinstudium werden derzeit durch das Zentrale Vergabeverfahren (ZV) ausgewählt:

Die Bewerbung läuft ausschließlich über die Website Hochschulstart.de. Für das Wintersemester müssen sich Interessierte bis zum 31.05. beworben haben, für das Sommersemester bis zum 15.01.

Als erstes wird eine geringe Anzahl der Studienplätze an spezielle Zielgruppen wie Zweitstudienbewerberinnen und -bewerber und zukünftige Landärztinnen und -ärzte (über die Landarztquote) vergeben. Anschließend erfolgt die Vergabe der übrigen Studienplätze über drei Hauptquoten:

  • Dreißig Prozent der Studienplätze werden über die Abiturbestenquote Ein Algorithmus stellt sicher, dass nur Abiturnoten von Bundesländern mit ähnlichen Anforderungen verglichen werden, um eine faire Auswahl zu gewährleisten.
  • Das zweite Auswahlverfahren, bei dem zehn Prozent der Medizinstudienplätze vergeben werden, ist die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ). Hier ist die Abiturnote nicht relevant, nur schulnotenunabhängige Kriterien werden genutzt. Dazu zählen beispielsweise das Ergebnis eines fachspezifischen Studieneignungstests (TMS, HAM-Nat etc.), das Ergebnis eines Auswahlgesprächs, eine abgeschlossene Berufsausbildung im Gesundheitssektor oder freiwillige Dienste, aber auch Erfolge bei Wettbewerben wie „Jugend forscht“. Bis zum Wintersemester 2021/2022 wurden noch Wartesemester berücksichtigt, inzwischen gelten diese aber nicht mehr als Kriterium.

Die meisten Studienplätze (60 %) werden durch das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) vergeben. Die Hochschulen benennen eigene

  • Kriterien, die bei der Auswahl besonders wichtig sind. Dabei wird die Abiturnote oft miteinbezogen, aber es müssen auch notenunabhängige Kriterien berücksichtigt werden. Es spielen der TMS (Test für Medizinische Studiengänge), andere Eignungstests und mündliche Verfahren sowie die Kriterien der Eignungsquote eine Rolle.