PJ – Das praktische Jahr

Das Praktische Jahr Medizin – kurz „PJ“ – ist der letzte Teil des Medizinstudiums. Hier lernen Studierende in der Patientenversorgung vertieft die praktische Ausbildung als Arzt oder Ärztin. Wie läuft das PJ ab und welche Inhalte gibt es? Was dürfen PJ-Studierende und was nicht? Diese Informationen und noch viel mehr findest du in unserer Rubrik zum PJ.

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FAQ

  • Was ist das Praktisches Jahr (PJ)?

    PJ steht für „Praktisches Jahr“. Dabei handelt es sich um das letzte Jahr des Medizinstudiums. Medizinstudierende sollen die gelernten Inhalte und Fähigkeiten in der Praxis vertiefen und anwenden. Das PJ ist also eine ganzjährige praktische Ausbildung, die Studierende in Vollzeit an Unikliniken, akademischen Lehrkrankenhäusern oder Lehrpraxen absolvieren.

  • Was darf man als Medizinstudent oder Medizinstudentin?

    Natürlich müssen Medizinstudierende praktische Fähigkeiten am Patienten oder an der Patientin üben, um später als Arzt oder Ärztin tätig sein zu können. Dies geschieht überwiegend im Praktischen Jahr (PJ). Ein klarer Tätigkeitsbereich ist laut ÄApprO jedoch nicht bzw. nur schwammig definiert. Die Bundesärztekammer empfiehlt in einem Katalog Tätigkeiten für PJ-Studierende, dabei handelt es ich aber nicht um eine Vorgabe. Was PJ-Studierende aber definitiv nicht dürfen, ist beispielsweise die Diagnosestellung, Patientenaufklärung oder Therapieentscheidungen. Im Zweifel sollten PJ-Studierende nachfragen, ob sie eine (delegierte) Tätigkeit auch wirklich ausüben dürfen.

  • Ist man im PJ noch Student?

    Ja. Das Praktische Jahr (PJ) ist der letzte Teil des Medizinstudiums und findet im 11. und 12. Semester Regelstudienzeit statt. In dieser Zeit arbeitest du an einer Klinik oder in einer Praxis und bist dort angestellt, zeitgleich hast du den Status eines Praktikanten oder einer Praktikantin. Nach dem PJ erfolgt das dritte Staatsexamen. Hast du auch das erfolgreich abgeschlossen, darfst du deine Approbation beantragen und als Arzt oder Ärztin arbeiten.

  • Wann macht man das PJ im Medizinstudium?

    Das PJ macht man in der Regel im 11. und 12. Semester des Medizinstudiums nach dem zweiten Staatsexamen.

  • Wo macht man das Praktische Jahr in der Medizin?

    Das Praktische Jahr Medizin machen Medizinstudierende an Unikliniken, akademischen Lehrkrankenhäusern oder in Lehrpraxen.

  • In welcher Reihenfolge macht man die PJ-Tertiale?

    Die Reihenfolge der PJ-Tertiale ist flexibel, Studierende legen sie gemeinsam mit dem oder der PJ-Verantwortlichen fest.

  • Wann beginnen PJ-Tertiale?

    Das erste PJ-Tertial beginnt immer in der zweiten Hälfte des Monats Mai oder November. Die genauen Termine kannst du bei deiner Universität erfragen.

  • Wie viele PJ-Tertiale darf man im Ausland machen?

    Grundsätzlich kannst du ein Tertial oder auch das gesamte PJ im Ausland absolvieren. Genaue Regelungen legt deine Universität und das jeweilige Landesprüfungsamt fest. Viele Universitäten erlauben auch ein Tertial-Splitting. Hier musst du eine Hälfte – also acht Wochen – im Inland und eine Hälfte des Tertials im Ausland absolvieren.

  • Wie viele PJ-Tertiale darf man splitten?

    An den meisten Universitäten darfst du nur ein PJ-Tertial splitten. Hierbei musst du zwingend eine Hälfte (acht Wochen) im Ausland absolvieren. Manche Universitäten erlauben aber auch das Splitten mehrerer Tertiale. Genauere Informationen solltest du bei deiner Universität erfragen.

  • Welches Wahlfach sollte man im PJ nehmen?

    Wichtig ist, ein Wahlfach zu nehmen, das dich auch interessiert. Denn du musst vier Monate in diesem Bereich arbeiten. Hilfreich bei der Entscheidung kann auch sein, den Fachbereich zu wählen, der dir beim Lernen besonders gut liegt.

  • Wie viele Fehltage und Krankheitstage hat man im PJ?

    Im gesamten PJ darfst du nur 30 Tage fehlen, davon maximal 20 in einem Tertial. Es wird nicht zwischen Urlaubs- und Krankheitstagen unterschieden. Viele PJ-Studierende sparen sich ihre Fehltage für das letzte Tertial auf, um mehr Zeit zum Lernen und für die Vorbereitung zum dritten Staatsexamen (M3) zu haben.

Weitere Infos

Was ist das PJ? – Definition und Ziel

PJ steht für „Praktisches Jahr“. Dabei handelt es sich um das letzte Jahr des Medizinstudiums. In der Regel findet das PJ also im 11. und 12. Semester des Medizinstudiums nach dem zweiten Staatsexamen (Hammerexamen) statt.

Nach dem klinischen Teil des Studiums sollen Medizinstudierende die gelernten Inhalte und Fähigkeiten in der Praxis vertiefen und anwenden. Das PJ ist also eine ganzjährige praktische Ausbildung, die Studierende in Vollzeit an Unikliniken, akademischen Lehrkrankenhäusern oder in Lehrpraxen absolvieren. Vor dem PJ müssen Medizinstudierende die ersten zwei Staatsexamen bestanden haben.


Wie ist das PJ aufgebaut? – Dauer und Ablauf

Das PJ dauert in den meisten Fällen zwei Semester und findet in der Regel im 11. und 12. Semester des Medizinstudiums statt. Das Praktische Jahr gliedert sich in drei Tertiale, die jeweils 16 Wochen dauern, insgesamt ist das PJ also 48 Wochen lang. PJ-Studierende müssen ein Tertial in der Inneren Medizin und eines in der Chirurgie absolvieren, das dritte Tertial findet in einem beliebigen klinisch-praktischen Fachgebiet, dem Wahlfach, statt. An den Universitäten Mannheim und Heidelberg besteht der Modellstudiengang Medizin. Dort gliedert sich das PJ in vier Quartale zu je zwölf Wochen auf. Studierende gehen für je ein Quartal in die Innere Medizin, Chirurgie und Ambulante Medizin, ein Quartal ist ein Wahlfach. Somit gibt es einen zusätzlichen Ausbildungsabschnitt im ambulanten Bereich.

Das erste Tertial des PJ beginnt immer in der zweiten Hälfte des Monats Mai oder November. Du musst das PJ nicht an deiner Heimatuni absolvieren, sondern kannst dich an Kliniken in ganz Deutschland bewerben. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, das PJ oder einen Teil davon im Ausland oder auch ambulant in einer Praxis zu absolvieren.

Ein PJ-Tertial in zwei jeweils acht Wochen lange Abschnitte zu splitten, ist meist nur möglich, wenn einer dieser Abschnitte im Ausland absolviert wird. Genauere Informationen findest du bei deiner jeweiligen Universität.

Insgesamt stehen PJ-Studierenden nur 30 Fehltage im gesamten PJ zu, davon maximal 20 in einem Tertial. Dabei gibt es keinen Unterschied zwischen Urlaubs- und Krankheitstagen. Die meisten Studierenden sparen sich ihre Fehltage für das letzte Tertial auf, um sich länger auf das dritte Staatsexamen vorbereiten zu können. Denn das M3 findet kurze Zeit nach dem Abschluss des PJ statt.


Wie wird das PJ bezahlt? – Vergütung

Es gibt derzeit keine einheitliche Regelung für die Bezahlung im PJ. Die Approbationsordnung setzt nur einen Höchstbetrag fest, der den BAföG-Höchstsatz von derzeit 934 Euro nicht überschreiten darf. Dazu zählen auch Sachleistungen wie kostenlose Verpflegung, KFZ-Nutzung oder betriebliche Unterkunftsmöglichkeiten.

Mehr als zehn Prozent aller Kliniken zahlen PJ-Studierenden immer noch keinerlei Aufwandsentschädigung. Manche zahlen allerdings auch eine Vergütung in Höhe des BAföG-Höchstsatzes. Die durchschnittliche Aufwandsentschädigung im PJ liegt zwischen 300 und 649 Euro. Ob eine Aufwandsentschädigung bezahlt wird, hängt häufig vom Angebot und der Nachfrage nach PJ-Plätzen ab.