Neben spannenden Seminaren und Vorlesungen musst du im Medizinstudium auch harte Prüfungen wie das Physikum oder das zweite und dritte Staatsexamen bestehen. Hier erfährst du, was bei den Prüfungen auf dich zukommt, wie eine gute Prüfungsvorbereitung aussieht oder welche Lern-Tipps dir im Medizinstudium helfen.
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Das Physikum ist eine Prüfung im Medizinstudium, auch bekannt als das erste Staatsexamen oder der erste Abschnitt der ärztlichen Prüfung.
Das Physikum findet nach einer Regelstudienzeit von vier Semestern statt.
Im Physikum werden die Fächer aus der vorklinischen Phase mündlich und schriftlich geprüft. Dazu zählen Biochemie/Molekularbiologie, Chemie, Physik, Physiologie, Biologie, Anatomie, Soziologie und Medizinische Psychologie.
Das Physikum ist in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil aufgebaut. Der schriftliche Teil besteht aus einem Multiple-Choice-Test mit 320 Fragen und wird an zwei Tagen in jeweils vier Stunden geschrieben. Im mündlichen Teil werden Gruppen aus vier Studierenden gebildet, die von Prüferinnen und Prüfern jeweils 45 bis 60 Minuten befragt werden. Zur mündlichen Prüfung gehören auch praktische Aufgaben und fächerübergreifende Fragen.
Insgesamt gibt es im Physikum 320 Fragen.
Beim Physikum schreibst du als erstes den schriftlichen Teil. Dieser verteilt sich auf zwei Tage mit jeweils 160 Multiple-Choice-Fragen und dauert jeweils vier Stunden. Am ersten Tag werden die Themen Biochemie/Molekularbiologie, Chemie, Physik und Physiologie abgefragt. Am zweiten Tag sind die Themen Biologie, Anatomie, Soziologie und Medizinische Psychologie dran.
Bei der mündlichen Prüfung wird eine Gruppe aus maximal vier Studierenden jeweils 45 bis 60 Minuten von den Prüferinnen und Prüfern zu den Themen Anatomie, Biochemie/Molekularbiologie und Physiologie befragt.
Ja, du kannst den schriftlichen oder mündlichen Teil bis zu zweimal wiederholen. Bestehst du einen der beiden Teile dreimal nicht, musst du das Studium beenden und bist für das Medizinstudium gesperrt, auch an anderen Universitäten.
Natürlich musst du für das Physikum viel Stoff lernen. Aber mit einer guten und strukturierten Vorbereitung kannst du das Staatsexamen meistern. Dennoch ist das Physikum die Prüfung im Medizinstudium mit der höchsten Durchfallquote. Sie liegt durchschnittlich bei etwa 10%.
„Hammerexamen“ ist der Name, den Studierende früher dem zweiten Staatsexamen im Medizinstudium gegeben haben, als der schriftliche und mündliche Teil noch kurz hintereinander nach dem Praktischen Jahr (PJ) absolviert werden mussten. Seit 2014 müssen Medizinstudierende aber drei Staatsexamen bestehen – das zweite (schriftlich) vor dem PJ und das dritte (mündlich) nach dem PJ – und nicht mehr zwei. Dementsprechend gibt es das „Hammerexamen“ in diesem Sinne nicht mehr.
Das IMPP ist das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen. Es ist eine zentrale Einrichtung der Bundesländer mit Sitz in Mainz. Es ist für die Erstellung der Prüfungsaufgaben mit den dazugehörigen Antwortmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte zuständig.
Das zweite Staatsexamen findet nach zehn Semestern Regelstudienzeit statt, was dem Ende des klinischen Abschnitts entspricht. Dieser zweite Abschnitt der ärztlichen Prüfung ist schriftlich und wird vor dem Praktischen Jahr (PJ) geschrieben.
Das dritte Staatsexamen findet nach dem Praktischen Jahr statt.
Das Medizinstudium hat drei Staatsexamen. Das erste Staatsexamen findet nach vier Semestern Regelstudienzeit statt, das zweite vor dem Praktischen Jahr, das dritte nach dem Praktischen Jahr.
Bis zum bestandenen Medizinstudium hast du einen langen Weg vor dir und musst viele Klausuren und Prüfungen bestehen. Die wichtigsten sind dabei natürlich die Staatsexamen, bekannt als der erste Abschnitt der ärztlichen Prüfung (M1 / Physikum), der zweite Abschnitt der ärztlichen Prüfung (M2 / „Hammerexamen“) und der dritte Abschnitt der ärztlichen Prüfung (M3).
Dabei findet das Physikum im Medizinstudium nach einer Regelstudienzeit von vier Semestern statt, also am Ende der Vorklinik.
Der zweite Abschnitt des Medizinstudiums, die Klinik, endet mit dem zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Umgangssprachlich haben Studierende ihr früher den Namen „Hammerexamen“ gegeben, weil sowohl die schriftliche als auch die mündlich-praktische Prüfung nach dem Praktischen Jahr (PJ) kurz nacheinander absolviert werden mussten. Seit 2014 aber legen Studierende drei statt zwei Staatsexamen ab, sodass das schriftliche zweite Staatsexamen vor dem PJ und das mündlich-praktische dritte Staatsexamen nach dem PJ stattfindet.
Hast du den ersten Abschnitt des Medizinstudiums, die vorklinische Phase, geschafft, erwartet dich am Ende der erste Abschnitt der ärztlichen Prüfung: das Physikum. Das Physikum findet nach einer Regelstudienzeit von vier Semestern statt.
Damit du überhaupt zum Physikum zugelassen werden kannst, musst du gewisse Voraussetzungen erfüllen: Du musst die vier Semester Regelstudienzeit mit entsprechenden Unterlagen nachweisen, ebenso ein dreimonatiges Pflegepraktikum und eine Erste-Hilfe-Ausbildung. Beides kannst du beispielsweise in den Semesterferien oder vor dem Medizinstudium selbst, also direkt nach dem Abitur, absolvieren. Beachte aber, dass die Praktikumsbescheinigung nur zwei Jahre gültig ist.
Hast du alle Unterlagen beisammen, musst du dich beim zuständigen Landesprüfungsamt für das Physikum anmelden. Auch hier brauchst du die verschiedenen Unterlagen: Geburtsurkunde (bei Verheirateten auch die Eheurkunde), Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung (Abitur-Zeugnis), Nachweis der Studienzeiten deiner Universität, Nachweis der Erste-Hilfe-Ausbildung. Ist alles vorhanden, bekommst du eine Einladung zur schriftlichen Prüfung (mindestens zwei Wochen vor dem Prüfungstermin) sowie zur mündlichen Prüfung (zwei Wochen vor dem Prüfungstermin, Nennung der Prüferinnen und Prüfer).
Der schriftliche Teil des Physikums findet an zwei Tagen statt und besteht aus einem Multiple-Choice-Test mit insgesamt 320 Fragen. Aufgeteilt auf die zwei Prüfungstage bedeutet das 160 Fragen pro Tag, für die du vier Stunden Zeit hast. Am ersten Tag werden die Themen Biochemie/Molekularbiologie, Chemie, Physik und Physiologie abgefragt. Am zweiten Tag sind die Themen Biologie, Anatomie, Soziologie und Medizinische Psychologie dran. Die Fragen gibt das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) vor.
Die mündliche Prüfung erfolgt nach der schriftlichen. Hierfür werden meist Gruppen mit vier Studierenden gebildet, die dann von den Prüferinnen und Prüfern der Universität abgefragt werden. Die abgefragten Fächer sind Anatomie, Biochemie/Molekularbiologie und Physiologie. In der Prüfung werden auch praktische Aufgaben gestellt, damit die Prüflinge beweisen können, dass sie nicht nur theoretisches Wissen haben, sondern auch Zusammenhänge erkennen können. Pro Prüfling werden etwa 45 bis 60 Minuten eingeplant, sodass die ganze Prüfung bis zu vier Stunden dauern kann. Ob dabei die Prüflinge hintereinander oder in Rotation befragt werden, hängt von den Prüferinnen und Prüfern ab.
Du kannst das schriftliche und mündliche Physikum getrennt voneinander bestehen. Solltest du also einen Teil nicht bestehen, musst du nicht das ganze Physikum wiederholen, sondern nur den nicht-bestandenen Teil. Der erste Abschnitt der ärztlichen Prüfung gilt als bestanden, wenn du sowohl die schriftliche als auch die mündliche Prüfung erfolgreich absolviert hast.
Das zweite Staatsexamen ist die umfangreichste Prüfung im Medizinstudium. Es findet am Ende der klinischen Phase, nach zehn Semestern Regelstudienzeit, statt. Früher war es auch als „Hammerexamen“ bekannt, weil die schriftliche und mündliche Prüfung kurz hintereinander absolviert werden mussten. Seit 2014 gibt es das „Hammerexamen“ in diesem Sinne nicht mehr, weil Studierende die schriftliche Prüfung vor dem Praktischen Jahr (PJ) und die mündliche danach absolvieren, also drei anstatt zwei Staatsexamen bestehen müssen.
Um zum zweiten Staatsexamen zugelassen werden zu können, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen und Nachweise erbringen. Dazu gehört der Nachweis über das bestandene Physikum, der Nachweis über die vollständige Ableistung der Famulatur sowie das Bestehen aller Leistungsnachweise im klinischen Abschnitt, sowohl klinische Fächer als auch Querschnittsbereiche. Die Querschnittsbereiche können sich je nach Universität unterscheiden. Schau also besser in die Regelungen der gültigen Studienordnung deiner Universität.
Hast du alle Nachweise und Unterlagen beisammen, musst du dich beim zuständigen Landesprüfungsamt für das zweite Staatsexamen anmelden. Auch hier brauchst du die verschiedenen Unterlagen: Geburtsurkunde (bei Verheirateten auch die Eheurkunde), Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung (Abitur-Zeugnis), Nachweis der Studienzeiten deiner Universität, Nachweis der viermonatigen Famulatur, Nachweis über das bestandene Physikum, Nachweis über fünf Blockpraktika.
Das zweite Staatsexamen selbst findet dann an drei aufeinanderfolgenden Tagen statt und dauert jeweils fünf Stunden. Es handelt sich um einen Multiple-Choice-Test. Insgesamt musst du 320 Fragen beantworten, also etwa 106 oder 107 Fragen pro Tag, sodass du pro Frage zweieinhalb Minuten Zeit für die Beantwortung hast. 20% der Fragen beziehen sich auf die Innere Medizin, 10% auf die Pharmakologie, jeweils 5-7% auf die Fächer Neurologie, Pädiatrie und Chirurgie sowie 1-5% auf andere Fächer. Die Prüfung wird fallbezogen, insbesondere durch Fallstudien, gestaltet. Du musst also nicht nur Ankreuzfragen beantworten, sondern auch Fragen zu Fällen mit ausführlicher Krankengeschichte.
Hast du das schriftliche zweite Staatsexamen im Medizinstudium erfolgreich bestanden, darfst du anschließend in das PJ starten.
Das dritte Staatsexamen ist die letzte Prüfung im Medizinstudium und findet nach dem PJ statt. Dabei handelt es sich um eine rein mündliche Prüfung, die von den Universitäten selbst geregelt und organisiert wird. Eine Prüfungskommission aus drei, höchstens vier Mitgliedern nimmt die Prüfung ab. Dabei beziehen sich die Prüfungsthemen auf die Gebiete Innere Medizin, Chirurgie und das Wahlfach des Prüflings. Bei einem vierten Prüfer oder einer vierten Prüferin ist das vierte Fach meistens das dieser Person.
Um zum dritten Staatsexamen zugelassen werden zu können, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen und Nachweise erbringen. Dazu gehört der Nachweis über das bestandene erste und zweite Staatsexamen, Nachweise der Studienzeiten über das gesamte Medizinstudium sowie der Nachweis über das Praktische Jahr (Tertialbescheinigungen).
Hast du alle Nachweise und Unterlagen beisammen, musst du dich beim zuständigen Landesprüfungsamt für das dritte Staatsexamen anmelden. Auch hier brauchst du die verschiedenen Unterlagen: Geburtsurkunde (bei Verheirateten auch die Eheurkunde), Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung (Abitur-Zeugnis), Nachweis der Studienzeiten deiner Universität, Nachweis über das bestandene erste und zweite Staatsexamen, Nachweis über das geleistete PJ.
Die mündlich-praktische Prüfung selbst findet an zwei Tagen statt und dauert pro Prüfling etwa 45 bis 60 Minuten. Bis zu vier Prüflinge können in einer Gruppe sein, sodass die Prüfung bis zu maximal vier Stunden dauern kann. In der Prüfung sind klinisch-theoretische und fächerübergreifende Fragestellungen integriert. Am ersten Prüfungstag erfolgt die praktische Prüfung mit Patientenvorstellung. Hier müssen die Prüflinge einen Fallbericht erstellen, der sowohl die Anamnese, Diagnose, Prognose, den Behandlungsplan und die Epikrise des Patienten oder der Patientin beinhaltet. Darüber hinaus werden zusätzliche Anamnese- und Untersuchungstechniken im Patientenzimmer abgefragt. Der zweite Prüfungstag besteht meistens aus einer offenen Fragerunde, die kaum Bezug zum ersten Prüfungstag hat.
Hast du alle ärztlichen Prüfungen bestanden, also alle drei Staatsexamen, kannst du anschließend deine Approbation beantragen. Mit Erhalt der Approbation kannst du als Arzt oder Ärztin arbeiten.