Quellen: Destatis Wintersemester 2020/21, CHE Hochschulranking der Zeit 2021
Die Universität Kiel ist die einzige Volluniversität Schleswig-Holsteins. Über 2.000 Kieler Studierende haben Medizin als Hauptfach gewählt. Zusammen mit der Universität Lübeck lernen die Schleswig-Holsteiner Studierenden am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, das aber sowohl am Campus Kiel als auch am Campus Lübeck einen Sitz hat. Im aktuellen CHE-Ranking von Zeit Online wurde die Studienorganisation zusammen mit der Bibliotheksausstattung mit der Note 1,8 von Kieler Medizinstudierenden bewertet. Enttäuscht sind die Studierenden vom Lehrangebot, das sie nur mit 3,0 benoten. Die allgemeine Studiensituation wird mit 2,2 als gut bewertet.
Die Universität zu Lübeck trägt ihren Namen erst seit Mai 2002. Zuvor firmierte sie unter verschiedenen anderen Namen, gegründet wurde sie 1964 als zweite medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Mittlerweile bietet die Lübecker Universität nicht nur Medizin als Studienfach an, sondern auch Studiengänge in den Bereichen Informatik/Technik und Naturwissenschaften. Verbunden sind die Kieler und die Lübecker Universität aber noch über das gemeinsame Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Diese belegt Platz 3 im Ranking der Top 20 Fachkliniken 2021 in der Focus-Klinikliste.
In Lübeck bewerteten die Studierenden die Studiensituation insgesamt mit der Note 1,5. Das ist die beste Bewertung aller medizinischen Fakultäten im CHE-Ranking. Als besonders gut wurde der Studieneinstieg (10 von 12 Punkten) und die Studienorganisation (1,3) bewertet. Auch die Betreuung der Studierenden durch den Lehrkörper wird positiv wahrgenommen (1,8).
In Greifswald studieren derzeit 1.625 Medizinstudierende. Interessant ist die Uni für alle jene Quereinsteiger, die kein Abitur gemacht haben. Menschen ohne Abitur können grundsätzlich an allen Universitäten in Deutschland Medizin studieren. In Greifswald wird bei 50 Prozent der Studienplätze ein eigenes Verfahren angewandt, bei dem das Abitur nur zu 5 Prozent zählt. 90 Prozent der Punkte werden über ein hochschuleigenes Interviewverfahren vergeben. Das heißt nicht, dass es deshalb leichter wäre, dort angenommen zu werden. Aber die Chancen für alle, die kein Abitur haben, sind bei weitem höher als zum Beispiel an den Unis in Bonn, Kiel oder Leipzig, wo das Abitur mehr als 50 Prozent zählt.
Die Greifswalder Medizinstudierenden bewerten die allgemeine Studiensituation mit 2,4. Positiv beurteilen sie die Studienorganisation (1,8) und die Räumlichkeiten der Universität (1,9). Verbesserungsbedarf sehen sie im Lehrangebot (2,8) und im Wissenschaftsbezug (2,8).
Rund 2.000 Studierende lernen in der medizinischen Fakultät der Uni Rostock. Die praktische Ausbildung findet an der Universitätsmedizin Rostock statt.
Wie die Studierenden die Uni bewerten, wurde im CHE-Ranking nicht ausgewiesen. Aber eines ist klar: Wer in Rostock studiert, ist schnell: 90 Prozent der Studierenden schließen ihr Studium in angemessener Zeit ab (Regelstudiumzeit + maximal zwei Semester).
An der Oldenburger Universität ist es seit dem Wintersemester 2012/13 möglich, Humanmedizin zu studieren. Dabei baut das Studium auf einem Modellstudiengang auf. In Zusammenarbeit mit der Universität Groningen in den Niederlanden wird ein Austausch angeboten. Oldenburger Studierende lernen mindestens ein Jahr in Groningen und können den Master of Science in Geneeskunde erwerben, der es ihnen erlaubt, in der gesamten Europäischen Union als Arzt zu arbeiten.
Da der Studiengang noch neu ist, studieren dort insgesamt nur 418 Medizinstudierende. Zum Wintersemester 2020/21 starteten 66 Frauen und 15 Männer ins erste Fachsemester. Am besten bewerten die Oldenburger Medizinstudierende die Verzahnung von Vorklinik und Klinik mit der Note 1,3 und die Betreuung im Patienten-Unterricht (1,5).
Die Georg-August-Universität Göttingen betreut 3.250 Medizinstudierende. Im Wintersemester 2020/2021 wurden 392 Studienanfänger zugelassen, davon waren 262 Frauen und 130 Männer.
Besonders kritisch sehen die Medizinstudierenden laut CHE-Ranking den Wissenschaftsbezug und das Lehrangebot (beide 2,7). Sehr gut bewertet wurden dagegen die Studienorganisation (1,6), die Skills Labs (1,5) und die Ausstattung der Bibliothek (1,4). Insgesamt sind die Göttinger Medizinstudierenden mit ihrer Uni laut CHE-Ranking zufrieden (1,9 für die allgemeine Studiensituation).
Die Medizinische Hochschule Hannover, kurz MHH, ist in ihrer Lehrtätigkeit sehr spezialisiert. Es werden ausschließlich Studiengänge mit medizinisch/biologischem Bezug angeboten. Neben den klassischen Studienfächern Humanmedizin und Zahnmedizin kann man in Hannover Fächer wie Biomedizin, Biochemie, Ergo- und Physiotherapie studieren. Andere Studienfächer werden im Verbund mit anderen Hochschulen angeboten.
Das angeschlossene Universitätskrankenhaus belegt Platz 18 der Rangliste der besten deutschen Kliniken im Focus Klinikranking. Die Medizinstudierenden sind allerdings nicht auf das Universitätskrankenhaus beschränkt, es gibt über 50 Lehrkrankenhäuser, an denen 2.442 MHH-Studierende ihr Praktisches Jahr absolvieren können.
An der Uni Hamburg studieren derzeit rund 3.800 Medizinstudenten. Der Start des Medizinstudiums ist in Hamburg nur im Wintersemester möglich. Pro Jahr starten circa 470 Studenten mit dem Medizinstudium. Und wie ist das Studium in Hamburg? Darüber haben wir mit Martin Jahnke vom Fachschaftsrat gesprochen.
Die Uni Hamburg nahm nicht am CHE Hochschulranking teil, deswegen liegen keine Studierendenurteile vor. Bei dem Bewertungsportal Study Check gaben 98 Prozent der Hamburger Medizinstudenten an, mit ihrer Uni zufrieden zu sein.
Quellen: Destatis Wintersemester 2020/21, CHE Hochschulranking der Zeit 2021