Tipps von der Fachschaft einholen
An vielen medizinischen Fakultäten stehen in jedem Semester komplett neue Fächer an. Hatte man im ersten Semester Chemie, Biologie und Physik, so stehen im nächsten Semester Histologie oder Neuroanatomie an. Lernt man in Chemie Reaktionswege auswendig, so muss man in Histologie die Strukturen eines Präparats unter dem Mikroskop erkennen und deren Funktion erläutern. Aber keine Sorge: Die Dozierenden, Professorinnen und Professoren geben Tipps, wie du dich am besten vorbereiten kannst. Auch Studenten und Studentinnen aus den oberen Semestern sind hilfsbereit und verfassen auf der Seite der Fachschaft Kursberichte oder stellen ihre eigenen Notizen und Skripte zur Verfügung.
Prioritäten setzen – Ziele definieren
Um effektiv studieren zu können, müssen Prioritäten gesetzt werden. Wann ist welche Prüfung? Was muss bis wann gelernt werden? Wo bleibt das Privatleben, gibt es Zeit für Hobbys und den Freundeskreis? Hierbei hilft eine kleine Liste mit Wünschen und Vorstellungen. Tipp: Die Liste sollte nicht mehr als zehn Punkte umfassen. Jeder Punkt, jedes Ziel auf der Liste muss mit konkreten Schritten und mit einem fixen Datum versehen werden.
Tagesplanung spart Zeit
Indem man seinem Tagesablauf im Vorfeld eine klare Struktur gibt, spart man sich bereits sehr viel Zeit. Daher: Eine kurze To-Do-Liste vor dem Start in den Tag anzulegen, spart darüber hinaus auch unnötige Wege. Entscheidend für das Studieren ist hier auch vor allem die Frage: Wann ist der beste Zeitpunkt für welche Aufgabe? Was muss zuerst erledigt werden, bevor etwas anderes angefasst wird? Welche Dinge auf der Liste lassen sich kombinieren? Es gilt: Nicht die Zeit einer Aufgabe anpassen – sondern die Aufgabe einer bestimmten Zeit. Wie viel Zeit einer Aufgabe zusteht, hängt wiederum mit der Priorisierung zusammen.
Extra-Tipp: Die wichtigste, kniffligste Aufgabe, die am meisten Hirnschmalz benötigt, sollte man sich bereits am Vorabend zurechtlegen. Das hat den Vorteil, morgens gleich durchstarten zu können, wenn man noch frisch, konzentriert und voller Energie ist.
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Lernphasen dem Biorhythmus anpassen
Was im Berufsleben leider nur selten funktioniert, ist bei der Prüfungsvorbereitung durchaus hilfreich: Einige Menschen können vor allem abends gut arbeiten, kommen erst über den Tag so richtig in die Gänge. Andere sind morgens topfit und ihre Leistungskurve sinkt gegen Abend in Richtung Null. Stelle sicher, dass du zu den Zeiten ungestört bist und lernen kannst, zu denen du geistig fit bist. Lege Routinen und unwichtigere Aufgaben in die Zeit des sogenannten Leistungstiefs: Einkaufen, E-Mails checken, Wohnung putzen kann man auch “auf Autopilot”.
Salami-Taktik: „Große Brocken“ in kleine Happen zerteilen
Das Lernpensum für ein Semester vor Augen, kann man schon einmal kurzzeitig in Panik geraten. Aber keine Angst: Zerlegt in mehrere kleine Abschnitte, schwindet die anfängliche Furcht. Wichtig beim Aufteilen in gut verdaubare Häppchen ist die Kontrolle. Es empfiehlt sich dringend, eine Checkliste anzulegen, um den Fortschritt festzuhalten und das Ziel – die näher rückende Prüfung – nicht aus den Augen zu verlieren.
Prokrastination – der natürliche Feind aller Studierenden
Die Prüfung rückt näher und plötzlich fällt einem auf: Es liegt zu viel Krempel in der Bude, der ablenkt. Das Bad sollte dringend mal wieder geputzt werden. Und eigentlich würde dem Zimmer ein wenig mehr Farbe an den Wänden nicht schaden. Selten ist eine Studi-Wohnung so sauber, geputzt aufgeräumt und neu dekoriert wie kurz vor der „heißen Phase“ in den Wochen vor einer wichtigen Prüfung. Wer kennt sie nicht, die Prokrastination, also das Verhalten, notwendige, aber unangenehme oder lästige Aufgaben immer wieder zu verschieben, anstatt sie endlich in Angriff zu nehmen. Um die Prokrastination zu durchbrechen, das ewige Aufschieben und Suchen nach Ersatztätigkeiten zu verhindern, hilft nur gezielte Planung und Zeitmanagement. Und die Frage danach, was einen wirklich weiterbringt. Nur so überwindet man den inneren Schweinehund.
Lernen in Kleingruppen
Immer wieder empfehlen Dozierende, in Kleingruppen oder mit einem Lernpartner oder einer Leinpartnerin zu lernen. Wieso? Ganz einfach, zusammen lernen macht Spaß und sich gegenseitig Abfragen ist die beste Prüfungssimulation für mündliche Prüfungen und Testate. Wenn man sich in der Gruppe darüber hinaus auf einen Lernplan einigt, ist die Motivation größer, die vereinbarten Lernziele einzuhalten.