Lass mal kreuzen wurde von der apoBank entwickelt. Die App ist speziell für das Physikum konzipiert und wurde laut Angaben der Entwickler unter Mitwirkung von Medizinstudentinnen und –studenten konzipiert. Nach der Auswahl eines Prüfungsfachs werden Fragen gestellt, die mit Kreuzchen beantwortet werden können. Durch die integrierte Statistik kann man seinen Lernerfolg prüfen.
Nicht so gut: Die Fragen tauchen stets in derselben Reihenfolge auf, was dazu führen kann, dass man die Antworten nur in der Reihe beherrscht.
Großes Plus: Die Fragen in der App kommen von dem Instituts für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), welches auch die offiziellen Prüfungsfragen samt Antworten erstellt. Da die Inhalte auf das Physikum zugeschnitten sind, können sowohl Studierende der Humanmedizin als auch der Zahnmedizin von der App profitieren.
Zusätzlich zum eigentlichen „Kreuzen“ bietet die App auch ausführlichere Erläuterungen zu bestimmten Themen an. In der kostenfreien Version geht das aber nur drei Mal täglich.
Der Thieme-Verlag bietet die App PROMETHEUS LernKarten für alle gängigen Geräte an. PROMETHEUS dürfte den meisten Medizinstudierenden ein Begriff sein, bekannt geworden ist die Reihe bisher aber weniger mit Apps als vielmehr mit dicken Büchern.
Das Fachwissen der PROMETHEUS-Reihe ist auch in die App eingegangen. Auf derzeit 460 Lernkarten werden anhand von Bildern von Organsystemen Begriffe abgefragt. Mit sogenannten Pins – Stecknadeln- benennt man im Abfragemodus Organe, indem man die Pins richtig positioniert. Die Karten sind in sieben Kapitel eingeteilt. Ganz neu sind die sogenannten Experten-Pins: Neben den bisher rund 3000 Pins hat Thieme nun über 4000 Bezeichnungen anatomischer Strukturen aus den PROMETHEUS Bänden übernommen. Studenten haben nun die Wahl, ob sie ganz ausführlich und intensiv lernen oder „nur“ das Wichtigste für die Prüfung wiederholen möchten.
Ohne In-App-Käufe lässt der Thieme-Verlag drei Tests pro Kapitel zu, anschließend müssen alle oder einzelne Kapitel erworben werden. Android-Nutzer bewerteten die App im Schnitt mit 3,6 von 5 möglichen Punkten, iPhone-Nutzer mit etwa 3,5. Mittlerweile wurde die App aber 500.000 Mal heruntergeladen.
Funfact: Während Android-Nutzer die App unabhängig von ihrem Alter herunterladen können, müssen Apple-Nutzer aufgrund der „Nacktheit“ auf den Lernkarten mindestens 17 Jahre alt sein.
Visual Anatomy bietet einen Überblick über verschiedene Systeme des Körpers wie das Nerven- oder Verdauungssystem. Insgesamt ist Visual Anatomy Free eher eine Referenz als ein Lernwerkzeug.
Optisch ist die App einfach gehalten. Schade ist auch, dass die App etwas lieblos für den deutschen Sprachraum adaptiert wurde. Viele Beschreibungen enthalten Rechtschreibfehler oder es fehlen Wörter in einem Satz. Teile der Beschriftungen sind auch direkt als Bilddatei hinterlegt und liegen somit nur auf Englisch vor. Ein nicht kontrollierbarer Mix aus Englisch, Deutsch und Latein macht – zumindest die deutsche Version – unübersichtlich.
Die kostenlose Version enthält neun Systemübersichten und zwei 3D-Ansichten. Die neueste Vollversion ist für 2,49 Euro im Google Play Store erhältlich.
Empfehlung: Für den interessierten Laien interessant, für Medizinstudierende zu lückenhaft und fehlerbehaftet.
Das DocCheck-Flexikon ist ein Ableger der Website DocCheck, eine Art medizinische Wikipedia, das mittlerweile mehr als 50.000 Fachartikel umfasst. Die Artikel können von allen Nutzern bearbeitet werden. Verifizierte Experten, zum Beispiel Ärzte, prüfen die Inhalte.
Die DocCheck-Flexikon-App bringt dieses Lexikon aufs Handy und bietet das Editieren des Textes, Visualisierungen und das Speichern von Themen an. Im engeren Sinne handelt es sich also nicht um eine Lernapp. Der Umfang, die gute Pflege sowie die auf Deutsch geschriebenen Inhalte machen das Flexikon aber trotzdem zu einem nützlichen, kostenfreien Lernwerkzeug für Medizinstudierende.
Wer die Artikel auch ohne Netz lesen will, kann per In-App-Kauf für 1,99 Euro die Offlineverfügbarkeit dazubuchen.
Diese App kann in Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch genutzt werden. Alle Sprachversionen sind mit einer Installation nutzbar. Sie ist erkennbar ein Produkt der selben Entwickler wie Visual Anatomy und hat den gleichen Makel: Die Sprachversionen sind nicht sonderlich gut gepflegt. Im Gegensatz zu dem Großteil der Inhalte in Visual Anatomy aber können in 3D Bones and Organs – wie der Name schon impliziert – alle Ansichten frei gedreht werden.
3D Bones and Organs bietet ein Quiz an. Dabei wird der Fachbegriff eines Organs oder Körperteils genannt. Die Aufgabe ist es, den Körperteil auf dem 3D-Modell auszuwählen. Es lassen sich einzelne Körperteile für das Quiz auswählen. Die sprachlichen Einschränkungen gelten für das Quiz ebenso wie für die Inhalte: Unabhängig von der ausgewählten Sprache ist das Quiz auf Englisch.
Bei Organs 3d wird der Körper in einer 3D-Ansicht dargestellt, ist frei drehbar, auch Zoomen ist möglich. Nach dem Tippen auf ein Körperteil wird eine Vorschau mit einer ausführlichen Beschreibung angezeigt. Die App bietet die Möglichkeit einen Screenshot anzufertigen und zwischen dem weiblichen und dem männlichen Körper zu wechseln. Mit einer Trennoption können die Körperteile auseinander gezogen werden, so erhält man eine detaillierte Ansicht auf Organe, Knochen und weiteres. Die sehr ausführlichen Texte sind auf Deutsch verfasst und gut lesbar. Eine empfehlenswerte App!
Der 3D Atlas von Anatomy Learning ist eine sehr gute Referenzapp zur Anatomie des menschlichen Körpers. Neben sehenswerten 3D-Darstellungen enthält sie neben den Beschriftungen auch zusätzliche Infotexte. Insgesamt enthält sie über 6.000 anatomische Strukturen.
Anatomy Learning hat etwas, das viele andere Apps nicht mitbringen: Es gibt auch eine Browserversion, die auf dem Computer genutzt werden kann. Allerdings muss dafür das Java-Plugin installiert sein. Die App ist auf Deutsch, Englisch, Polnisch, Portugiesisch und Französisch erhältlich.
Unpraktisch kann es sein, dass eine Datenverbindung notwendig ist, um Anatomy Learning nutzen zu können. Zwar werden einige Infos temporär vorgehalten, die Ansichten werden aber nicht dauerhaft lokal gespeichert. Hat man also keine Internetverbindung, zum Beispiel während einer Zugfahrt, kann man die App nicht benutzen.