Quellen: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), www.chirurg-werden.de und Musterweiterbildungsordnung 2018 der Bundesärztekammer
In der chirurgischen Ambulanz stellen Fachärztinnen und Fachärzte für Allgemeinchirurgie das Bindeglied zu den Spezialisten der anderen chirurgischen Bereiche dar. Sie sind auch in der Notfallversorgung bei gefäß-, thorax-, unfall- und viszeralchirurgischen Erkrankungen, Verletzungen und Infektionen im Einsatz.
Die Aufgaben der Gefäßchirurgie beinhalten die operative Behandlung erkrankter Blutgefäße (z.B. Fehlbildung, Arterienverkalkung und Venenleiden) und das Anlegen von Gefäßbypässen oder Protheseneinlagen nach Unfällen. Gefäßchirurginnen und -chirurgen legen große Rohrprothesen für die Hauptschlagadern in Brust und Bauch, aber auch kleinste Bypässe am Fuß.
Neben diesen operativen Eingriffen müssen die Fachärzte und Fachärztinnen auch in der Lage sein, den Zustand von Gefäßen zu beurteilen. Hierzu erlernen sie instrumentelle Untersuchungsmethoden. Höchste Präzision und feinste Nahttechniken zeichnen sie dabei ebenso aus, wie eine exakte Indikationsstellung.
Herzklappe, Bypass, Transplantation und die Implantation von künstlichen Organen und Schrittmachern sowie gezüchtetem Gewebe – das alles machen Herzchirurginnen und -chirurgen. Sie sind ebenso aktiv in der Vorbeugung und dem Erkennen von Erkrankungen und Verletzungen des Herzen, von herznahen Organen sowie den dazugehörigen Gefäßstrukturen. In den kritischen Tagen nach einer schwierigen Operation in der Klinik begleiten sie ihre Patientinnen und Patienten zusätzlich intensivmedizinisch.
Den besonderen Reiz der Kinderchirurgie macht das breite Spektrum aus, denn Kinderchirurginnen und -chirurgen sind für ihre kleinen Patienten gleichzeitig in der Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und plastischen Chirurgie tätig. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen sie Kenntnisse über alle bildgebenden sowie innovativen Verfahren wie endoskopische, laparoskopische und minimal-invasive Verfahren. Vor der Facharztprüfung muss noch ein Jahr in der Pädiatrie gelernt werden.
Die operative Versorgung und Rekonstruktion von Verletzungen des Bewegungsapparates gehören ebenso zu den Aufgaben von Fachärztinnen und Fachärzten für Orthopädie und Unfallchirurgie wie die gesamte endoprothetische Versorgung des Skelettsystems und die minimal-invasive Gelenkchirurgie. Hinzu kommen die Notfallversorgung von Schwerverletzten in der Trauma-Ambulanz und die Therapie von Sportverletzungen.
Die Hauptaufgaben für plastische Chirurginnen und Chirurgen liegen in der Wiederherstellung und Verbesserung von erworbenen oder angeborenen Defekten, in der Versorgung von Brandverletzungen sowie in der Strukturwiederherstellung der Muskulatur und Haut nach Verletzungen und Operationen. Auch die Handchirurgie ist fächerübergreifend mit der Unfallchirurgie/Orthopädie Teil der Plastischen Chirurgie. Die ästhetische Chirurgie umfasst Eingriffe, die nicht medizinisch indiziert sind, sondern einzig in dem Wunsch des Patienten begründet sind.
Thoraxchirurginnen und -chirurgen behandeln Neoplasien (Tumore), Verletzungen und Infektionen der Lunge und des Brustkorbs. Prävention und Diagnostik zählen ebenso zum Spektrum wie palliative und schmerztherapeutische Erfahrungen. Die Tumorbehandlung erfolgt meist durch die Öffnung des Brustkorbs, der sogenannten Thorakotomie.
Die operative Behandlung innerer Organe ist das Aufgabengebiet von Viszeralchirurginnen und -chirurgen – insbesondere bei gastroenterologischen, endokrinen oder onkologischen Erkrankungen. Schwerpunkte bilden die große onkologische Chirurgie des Gastrointestinaltraktes, die minimal-invasive Chirurgie des Abdominalraums, die Koloproktologie und die endokrine Chirurgie. Wichtige viszeralchirurgische Untersuchungen wie z.B. die Sonographie und die Endoskopie werden vorzugsweise im Krankenhaus durchgeführt.
Quellen: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), www.chirurg-werden.de und Musterweiterbildungsordnung 2018 der Bundesärztekammer