Was ist ein Hausbesuch?
Ein Hausbesuch ist ein Besuch eines Arztes bei dem Patienten zu Hause. Jeder niedergelassene Arzt ist verpflichtet, Hausbesuche bei seinen Patienten zu leisten. Dies gilt auch außerhalb der Sprechstundenzeiten und nicht nur für hausärztlich tätige Allgemeinmediziner, Internisten und Kinderärzte, sondern auch für Fachärzte anderer Richtungen. Obgleich es bereits telemedizinische Pilotprojekte gibt, darf kein Arzt Patienten rein fernmündlich ohne eigenen Augenschein und Untersuchung behandeln (§ 7 Abs. 4 Musterberufsordnung, Rechtslage in Deutschland).
Fernmündliche Beratungen oder Anweisungen sind nur ausnahmsweise zulässig, wenn Schweregrad der Erkrankung und die angewandte Therapie das erlauben. Daraus ergibt sich z. B. die Besuchspflicht, wenn der Zustand des Patienten sich verschlechtert und ihm nicht zugemutet werden kann, die Arztpraxis aufzusuchen. Notfallpatienten, die dem Arzt nicht bekannt sind, müssen grundsätzlich persönlich untersucht werden.
Landärzte besuchen Patienten zuhause, Klinikärzte warten auf Station
Hausbesuche sind immer mit einem Aufwand verbunden und werden, wie im Video gezeigt, schlecht vergütet. Aber sie haben auch Ihr Gutes, weil man die Patienten in ihrer gewohnten Umgebung kennenlernt und so auch eine tiefergehende Analyse des Umfelds möglich ist. Dr. Lucia Kühner, die als Landärztin in Schleswig-Holstein arbeitet, sagt: “Der Reiz, der den Beruf als Hausarzt ausmacht, ist, dass man die Familien kennenlernt und die Kinder aufwachsen sieht.” Hausärzte sind deshalb vielmehr Wegbegleiter der Patienten als externe Gesundheitsexperten, wie häufig in Großstädten. Hausbesuche setzen diesem intimen Arzt-Patienten-Verhältnis die Krone auf.
Und wie wird man Facharzt oder Fachärztin für Allgemeinmedizin? Auch wenn man sich bei der jeweiligen kassenärztlichen Vereinigung erkundigen muss, welche Inhalte konkret gefordert sind, bietet die (Muster-)Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer einen guten Überblick.
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Videoquelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung