Einstiegsgehälter weltweit: Das verdienen junge Ärztinnen und Ärzte

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Was verdienen junge Ärztinnen und Ärzte im Schnitt bei ihrem Berufseinstieg in Deutschland – und wie stehen sie im internationalen Vergleich da? Das hat die mobile Bank N26 in ihrem Studien-Preisindex ermittelt. Die wichtigsten Ergebnisse findest du im Beitrag.

Rund 82.000 Euro im Jahr – mit diesem Bruttojahresgehalt können junge Ärztinnen und Ärzte in Deutschland bei ihrem Berufseinstieg rechnen. In der Regel zahlen Kliniken ein Monatsgehalt, das je nach Tarifvertrag festgelegt ist. Dazu kommen aber noch Zahlungen und Zuschläge für bestimmte Dienste, zu denen Assistenzärztinnen und -ärzte häufig verpflichtet sind bzw. die sie freiwillig übernehmen. Bei der Studie wurde außerdem nicht nur das allererste Gehalt einbezogen, sondern auch die Gehaltsentwicklung in den ersten Berufsjahren berücksichtigt.

Deutschland weltweit im Mittelfeld

Mit diesem Wert liegt Deutschland auf der Rangliste der 50 untersuchten Länder weltweit auf Platz 24. Innerhalb der Europäischen Union bewegt sich der Betrag im oberen Bereich: Vergleicht man das Gehalt in Deutschland mit dem der europäischen Kolleginnen und Kollegen, so unterscheiden sich die Gehälter zum Einstieg stark voneinander. In Belgien erhalten junge Medizinerinnen und Mediziner 153.000 Euro Bruttojahresgehalt – Spitzenreiter in der EU. In Österreich gibt es beim Berufseinstieg im Schnitt 94.600 Euro im Jahr, in den Niederlanden 91.000 Euro, in Italien 84.000 Euro.

Wesentlich schlechter sieht es für junge Ärztinnen und Ärzte in Osteuropa aus: Im Rumänien liegt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt beim Berufseinstieg bei knapp 34.000 Euro – Schlusslicht innerhalb der EU. Und auch die Kolleginnen und Kollegen in Bulgarien (35.000 Euro), der Tschechischen Republik (42.000 Euro), Litauen (46.000 Euro) und Griechenland (50.000 Euro) verdienen deutlich weniger als deutsche Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner. Global betrachtet können sich Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz (200.000 Euro), den USA (160.000 Euro) und Island (156.000 Euro) über die höchsten Bruttojahresgehälter beim Berufseinstieg freuen. Am wenigsten gibt es in Indien (12.000 Euro), Russland (17.000 Euro) und der Ukraine (21.000 Euro).

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Was kostet ein Medizinstudium?

Die Studie stellt den Verdienstmöglichkeiten beim Berufseinstieg gleichzeitig auch die Kosten für ein Studium (ohne Lebenshaltungskosten) gegenüber. Wenig überraschend: Am teuersten ist das Studium in den USA. Hier müssen Medizinstudierende in der Regel umgerechnet rund 270.000 Euro bis zum Abschluss zahlen. Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (131.000 Euro), Singapur (120.000 Euro) und Kanada (105.000 Euro) geht ein Studium richtig ins Geld.

Verglichen damit ist ein Medizinstudium in der Europäischen Union verhältnismäßig günstig: Am meisten zahlen Studierende in Polen (46.000 Euro), Irland (39.000 Euro) und Spanien (38.000 Euro). In Finnland, Schweden, Dänemark, der Tschechischen Republik und Griechenland ist das Studium komplett kostenlos. In Deutschland zahlen Studierende im Schnitt bis zum Abschluss auch einen verhältnismäßig kleinen Semesterbetrag von 2.700 Euro für ihr Studium.

Kosten eines Uni-Abschlusses im Verhältnis zum Mindestlohn

Auch spannend: Die Studie setzt die durchschnittlichen Kosten für ein Universitätsstudium (alle Fachrichtungen) mit dem jeweiligen Mindestlohn eines Landes in Verbindung. Wie viele Arbeitsstunden zum Mindestlohn sind also nötig, um einen Universitätsabschluss bezahlen zu können?

Trauriges Schlusslicht hier ist Indien: Menschen, die nur den Mindestlohn verdienen, müssen mehr als 32.000 Stunden arbeiten, um einem Kind bzw. sich selbst ein Studium bis zum Abschluss zu finanzieren. Mehr als 30.000 Stunden Arbeit sind auch in Jamaika nötig. Am besten stehen bei diesem Vergleich natürlich die Länder da, die das Studium grundsätzlich kostenlos anbieten. Aber auch in Österreich genügen nur 15 Stunden Arbeit, um die Studiengebühren bis zum Abschluss zu finanzieren, in Deutschland sind es 166. Damit ist ein Studium auch für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen innerhalb der EU durchaus in Reichweite.

Quelle: N26, Der Studien-Preisindex 2022

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