Bewerbung als Arzt oder Ärztin: Wie sollten Lebenslauf, Anschreiben und Co. aufgebaut sein?

Bewerbung als Arzt oder Ärztin
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Das Studium der Medizin gehört bekanntlich zu den inhaltlich anspruchsvollsten Studiengängen in Deutschland – und das gilt sowohl für den theoretischen als auch für den praktischen Teil. Und auch nach der erfolgreichen Approbation ist keine Zeit zum Ausruhen, denn schließlich geht es in der nun anstehenden Bewerbungsphase um deine Zukunft als Arzt oder Ärztin. Aber wie sollten das Anschreiben und der Lebenslauf denn überhaupt aufgebaut sein, damit du die Personalverantwortlichen von dir und deinen Fähigkeiten überzeugen kannst? Auf welche Inhalte kommt es dabei an? Und worauf sollte man darüber hinaus noch achten, damit die Bewerbung als Arzt oder Ärztin zu einem vollen Erfolg wird?

Die Kunst bei der Bewerbung als Arzt oder Ärztin (egal, ob beim Berufseinstieg oder nach der Facharztweiterbildung) ist es, die Personalabteilung anhand der Bewerbungsunterlagen davon zu überzeugen, dass du der oder die Richtige für die ausgeschriebene Position bist. Dementsprechend gilt es also vor allem, mit den passenden Fähigkeiten und der bislang erworbenen (Fach-)Kompetenz zu punkten. Doch damit das Ganze auch tatsächlich funktioniert, müssen sämtliche Dokumente nicht nur möglichst aussagekräftig, sondern zudem auch inhaltlich perfekt und vollständig sein. Das gilt sowohl in Bezug auf das Anschreiben, als auch auf den Lebenslauf und die notwendigen Anhänge. Gut zu wissen: Je besser und individueller die Bewerbung auf den potentiell neuen Arbeitgeber und dessen Ansprüche abgestimmt ist, desto höher ist deine Chance auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. 

Der Lebenslauf gilt als das Herzstück einer jeden Bewerbung

Bei der Bewerbung als Arzt oder Ärztin musst du einige wichtige Faktoren beachten, um den Chefarzt, die Chefärztin oder die Verantwortlichen aus der Personalabteilung von dir und deinen Fähigkeiten überzeugen zu können. Dabei ist es egal, ob es sich zum Beispiel um eine Bewerbung als Assistenzarzt in der Chirurgie oder bei einer privat geführten Praxis mit dem Fachgebiet Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde handelt. Welche das sind, wie die verschiedenen Dokumente strukturell aufgebaut sein müssen und auf welche konkreten Inhalte es dabei ankommt, zeigt die nun folgende Übersicht.

1. Das Anschreiben

Das Bewerbungsanschreiben ist in der Hauptsache dazu gedacht, sich kurz vorzustellen und die Intention beziehungsweise die Motivation hinter der Bewerbung darzulegen. Gut zu wissen: Das Bewerbungsanschreiben sollte im Optimalfall auf eine DIN A4-Seite passen. Zudem sollte aus dem Anschreiben klar hervorgehen, warum du dich auf eben diese Position beworben hast und inwieweit dein Anforderungsprofil zu den Wünschen und Vorstellungen des jeweiligen Unternehmens passt. Dazu solltest du individuell auf die Ansprüche der Klink oder Praxis eingehen und deine persönlichen Erfahrungen, Stärken und die bereits erlangten Qualifikationen damit verknüpfen. Außerdem solltest du Schwerpunkte deines Studiums ,der abgeleisteten Famulaturen und/oder des praktischen Jahres (PJ) aufführen. Dazu gehören auch die jeweiligen Fachbereiche und eine kurze Darstellung deiner bisherigen Arbeitsweise. Tipp: Der Adressat oder die Adressatin des Anschreibens sollte immer namentlich genannt werden, um den Eindruck eines Standardanschreibens zu vermeiden. Falls der Name nicht aus der Stellenanzeige hervorgeht, empfiehlt sich ein kurzer Anruf bei der Klinik oder Praxis, um diesen in Erfahrung zu bringen.

2. Der Lebenslauf

Wie eingangs bereits erwähnt, gilt der Lebenslauf (häufig auch Curriculum Vitae oder kurz CV beziehungsweise Vita genannt) als das mit Abstand wichtigste Dokument in einer rundum gelungenen Bewerbung. Daher sollte der Lebenslauf nicht nur klar und übersichtlich strukturiert und formatiert sein, sondern auch alle relevanten Informationen zu dir und deinen bisherigen (Karriere-)Stationen beinhalten. Bei der Aufzählung des beruflichen Werdeganges und des Studiums ist es zudem sehr wichtig, dass deine aktuelle Position ganz oben zu finden ist. In diesem Fall spricht man von der antichronologischen Reihenfolge. Diese hat den Vorteil, dass der oder die Personalverantwortliche direkt auf den ersten Blick erkennen kann, aus welcher Position du dich bewirbst.
Wichtige Inhalte, die in keinem Lebenslauf fehlen sollten:

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  • Studium: Name der Universität, Datum und Note des Examens.
    Promotion (falls im spruchreifen Zustand oder bereits abgeschlossen): Titel der medizinischen Doktorarbeit, Name des Institutes und des Doktorvaters/der Doktormutter.
  • Erhaltene Stipendien, Preise, Auszeichnungen und absolvierte Kongresse (sofern du diese im Rahmen der Promotion besucht hast).
  • Praktische/Klinische Erfahrungen: PJ, Famulaturen etc., inklusive der Nennung des jeweiligen Fachs und der Klinik/Praxisname.
  • Sprachkenntnisse: Kennzeichnung der Muttersprache sowie der anderen erlernten Sprachen (fließend, verhandlungssicher usw.), sowie die Erwähnung eventuell erhaltener Zertifikate (ESOL, DELF, TOEFL etc.).
  • Außeruniversitäres Engagement: Hier solltest du beispielsweise den Einsatz in der Fachschaft oder in einem Verein erwähnen. Gleiches gilt natürlich auch in Bezug auf das soziale Engagement.
  • Nebenerwerbstätigkeiten: Wenn du schon während des Studiums als wissenschaftliche Hilfskraft (auch als HiWi bekannt) oder zum Beispiel als sogenannter „Hakenhalter“ in einer (Uni-)Klinik oder einer Praxis nebenher gearbeitet hast, solltest du diese Erfahrungen ebenfalls im Lebenslauf erwähnen.
  • Auslandsaufenthalte und (sonstige Interessen): Auslandsaufenthalte mit Bezug zum Studium (auch Sprachreisen, Auslandssemester und Auslandspraktika), sowie private Interessen und Hobbys.
  • Achtung: Gefährliche Extremsportarten und irrelevante Aktivitäten haben hier nichts verloren.

3. Die Anlagen/Anhänge

Wer sich als (Assistenz-) Arzt oder -ärztin bewerben möchte, muss der Personalabteilung natürlich auch beweisen können, dass alle relevanten Dokumente und Qualifikationsnachweise auch tatsächlich vorliegen. Dementsprechend musst du den Standardunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf und gegebenenfalls ein Deckblatt) die folgenden Anlagen unter allen Umständen hinzufügen:

  • Approbationsurkunde (in der Regel reicht eine einfache Kopie; falls das Dokument beglaubigt sein soll, wird dies meist explizit in der Stellenbeschreibung erwähnt)
  • Zeugnis der ärztlichen (Fach-)Prüfungen
  • Abiturzeugnis (meist nur bei der Bewerbung auf die erste Stelle direkt nach dem Studium notwendig)
  • Promotionsurkunde (falls bereits vorhanden)
  • Alle relevanten Fachkundenachweise (falls vorhanden), wie zum Beispiel Qualifikations- oder Fortbildungszertifikate
  • Empfehlungsschreiben (falls vorhanden)
  • Zeugnisse aus dem Praktischen Jahr (PJ), aus dem Praktikum/der Famulatur sowie alle weiteren Arbeitszeugnisse mit Bezug zu der angestrebten Stelle

Ein wichtiger Tipp:

Da sämtliche Bewerbungsunterlagen nicht nur vollständig, sondern zudem nach Möglichkeit auch zu 100 Prozent frei von Grammatik- und Rechtschreibfehlern sein müssen, sollten alle Dokumente vor dem Versenden noch einmal ganz in Ruhe Korrektur gelesen werden – optimalerweise auch von einer zweiten Person, da vier Augen bekanntlich immer mehr sehen als nur die eigenen.

Autor:
Lebenslauf.de
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