Wie im Klinikum gilt auch bei der ambulanten ärztlichen Tätigkeit die Devise: Je schneller die Dokumentation, desto besser. Es ist sinnvoll, die Patiententermine so zu planen, dass direkt danach Zeit ist, den jeweiligen Fall abzuschließen. Auch ein kleines Zeitfenster vor dem Patientenkontakt ist empfehlenswert, um einen Blick in die Akte werfen zu können.
Natürlich kann man nicht bei jeder Patientenvorstellung immer sofort eine Entscheidung treffen. Im Klinikum besteht die Möglichkeit, einen Kollegen oder eine Kollegin zu konsultieren und den Patienten im Laufe des Tages noch einmal aufzusuchen. In der Praxis kannst du deinen Weiterbildenden bei dringenden Fragen ebenfalls ansprechen und den Patienten bzw. die Patientin bitten, so lange im Wartezimmer Platz zu nehmen. Bei weniger schwerwiegenden Fragestellungen ist dies jedoch zu zeitaufwendig. Hier lohnt es sich, den Patienten oder die Patientin einfach früher wieder einzubestellen als du das bei dem entsprechenden Krankheitsbild sonst tun würdest. Dann hast du in einer ruhigen Minute genug Zeit, um mit dem oder der Weiterbildenden die Fragestellung zu besprechen.
Konzentrationskurven nutzen
Es kann außerdem vorkommen, dass Patientinnen und Patienten mit einer dir unbekannten Begleitung auftauchen. Überlege in diesem Fall genau, ob die Begleitung so vertrauenswürdig ist, dass du alle erforderlichen Fragen stellen kannst. Frage die Begleitung nach Name und Funktion. Bitte ihn oder sie im Zweifelsfall, kurz im Wartezimmer zu warten, um mit dem Patienten oder der Patientin alleine sprechen zu können.
Vorteilhaft kann auch das Wissen um die eigene Konzentrationsfähigkeit im Tagesverlauf sein. Jeder Mensch hat unterschiedliche und oft wiederkehrende Phasen, in denen er konzentrierter und weniger konzentriert arbeiten kann. In Abstimmung mit den anderen in der Praxis tätigen Ärztinnen und Ärzten kannst du deine konzentrierten Zeitfenster nutzen, um beispielsweise Patientengespräche zu führen. Vielleicht erfordert auch die Bürokratie deine volle Aufmerksamkeit, während du für den Patientenkontakt nur wenig Energie aufbringen musst. Dann stellst du deinen Tagesrhythmus dementsprechend um. Nur, wenn man sich selbst gut kennt, kann man seinen Tagesrhythmus optimal anpassen.
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Nicht unter Druck setzen lassen
Zu Stoßzeiten kann es vorkommen, dass das Telefon nicht still steht und das Wartezimmer nicht leerer zu werden scheint. Setze dich in diesem Fall nicht unter Druck, sondern nimm dir für jeden Patienten und jede Patientin ausreichend Zeit und verweise weniger akute Fälle auf den nächsten Tag oder eine andere Arztpraxis in der Nähe. Der Patient wird es dir später danken, dass du dich eingehend mit ihm beschäftigt hast. Denn auch, wenn die Ungeduld an diesem Tag vielleicht groß war, geht es letztendlich um die eigene Gesundheit.