Am besten, du beobachtest zu Beginn der Weiterbildung erst einmal die strukturellen Abläufe auf der eigenen Station. Nicht umsonst gibt es eine Einarbeitungszeit von sechs Wochen bis zu drei Monaten, damit du dich in Ruhe an das neue Arbeitsumfeld gewöhnen kannst. Wenn du die Abläufe kennst, kannst du sie dann analysieren und einem optimalen eigenen Arbeitsrhythmus anpassen.
Sinnvoll ist es, Visiten oder Patientengespräche zu festen Zeiten durchzuführen, denn dann weiß das Pflegepersonal, wann du für diese Fragen ansprechbar bist. Außerdem kannst du darum bitten, bei bürokratischen Aufgaben nicht gestört zu werden. Bei den Visiten empfiehlt es sich, alle Anordnungen sofort oder möglichst bald umsetzen zu lassen. Nach dem Patientengespräch dokumentierst du idealerweise ebenfalls umgehend neue Eingaben in die Patientenkurve, also bevor du das nächste Zimmer betrittst. Wenn du erst die gesamte Visite erledigst und dann alle Patientenkurven durchgehst, musst du dich noch einmal durch alle Patienteninformationen wühlen.
Keine Entlassungsbriefe sammeln
Auch wenn das angesichts der hohen Arbeitsbelastung schwierig ist, versuche trotzdem Arztbriefe zeitnah zu verfassen. Am besten, du hältst dir in der Woche ein bis zwei Zeitfenster für das Schreiben der Entlassungsbriefe frei. Wenn du den Patienten noch vor Augen hast und nicht alles aus der Akte rekonstruiert werden muss, schreibt sich der Brief auch viel schneller.
In den ersten Wochen hast du die Kolleginnen und Kollegen der anderen Fachabteilungen sowie das Pflege- und Verwaltungspersonal schon kennen gelernt und weißt um ihre Aufgabenfelder. Scheue nicht davor zurück, Aufgaben an das Pflegepersonal oder die Stationssekretärin zu delegieren. Deine Kollegen sind dafür da, dich bei administrativen und anderen nicht-ärztlichen Tätigkeiten zu unterstützen.
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Überstunden bezahlen lassen
Sehr wichtig bei einem persönlichen Zeitmanagement ist es außerdem, die eigene Freizeit im Auge zu behalten. Wenn du eine Opt/Out Regelung unterschrieben hast und dich bereit erklärt hast, mehr als 48 Stunden in der Woche zu arbeiten, dann gibt es eine klare arbeitsrechtliche Grundlage. Die Vergütung der Überstunden steht dir zu. Es empfiehlt sich, sie anzugeben, um eine klare Trennlinie zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu ziehen. Die meisten Krankenhäuser und Kliniken verwenden aber ein digitales Ein- und Ausstempelsystem, das deine Arbeitszeiten durch das Einlesen deines Mitarbeiterausweises dokumentiert.