Vier Generationen in einem Krankenhaus: Wie soll das klappen?

Prof. Dr. MBA Gisbert Knichwitz stellte die Eigenheiten der Generationen X, Y und Z dar und thematisierte ihre Zusammenarbeit im Krankenhaus. © Reinhart
Bei seinem Vortrag auf dem Operation Karriere-Kongress 2018 in Köln ging Prof. Dr. MBA Gisbert Knichwitz, Chefarzt, Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, der Frage nach, wie Generationenkonflikte im Krankenhaus entstehen können und was man als junger Arzt beachten sollte.

Knichwitz hielt fest, dass momentan vier unterschiedliche Generationen im Krankenhaus arbeiten. Zu seiner Generation, den Baby-Boomern, gesellen sich die Generationan X, Y und Z. “Jede Generation ist geprägt durch die Zeit, in der sie leben, und durch ihre Eltern”, sagte Knichwitz. Das Verhalten der unterschiedlichen Generation lasse sich gut mit einer Pendelbewegung verdeutlichen: Was die eine Generation gemacht hat, macht die darauf folgende auf gar keinen Fall mehr so. Wie schafft man es, mit so unterschiedlichen Wertevorstellungen zusammenzuarbeiten?

Unterschiede gebe es bezüglich der Einstellung zu Arbeit, Freizeit usw. Bei der Generation Z habe der private Bereich einen sehr hohen Stellenwert. Freizeit sei dieser Generation sehr viel wichtiger als finanzielle Anreize, viel Urlaub am Stück eine häufig gestellte Anforderung. Das führe zu wenig Flexibilität im Sinne des Arbeitgebers. Die Arbeitsplatzzufriedenheit sei aber nicht nur eine Generationenfrage, sondern auch eine Positionsfrage. Oberärzte schätzen Karrieremöglichkeiten, Assistenzärzte schauen eher auf Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Unterschiedliche Führungsstile

Unterschiedliche Generationen müssten unterschiedlich geführt werden. Die Generation Y wolle transformell geführt werden, es gehe um eine gemeinsame Mission, bei der die Führungskraft das Vorbild sein müsse. Die Generation Z benötige hingegen eine transaktionale Führung mit der kleinteiligen Festlegung der eigenen Ziele. Jedes Individuum arbeite für sich und jeder trage seinen kleinen Teil zum großen Ganzen bei. Die Führungskraft sei in diesem Modell ein “Kümmerer”.

Was leitete Knichwitz daraus ab? Junge Ärzte müssten nach Weiterbildungsstätten mit einer situativen Führung suchen, also jemanden finden, der sich auf die Gegebenheiten und auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Menschen einstellt und diese entsprechend führt.

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Zudem betonte Knichwitz die Bedeutung einer stringent fetgelegten Weiterbildung mit Curriculum, Feedback-Gesprächen und Weiterbildungsbeauftragtem mit allen Befugnissen.

Quelle: Vortrag “Karriereweg junger Ärzte – Wie sieht gute Ärztliche Weiterbildung aus?”, Prof. Dr. MBA Gisbert Knichwitz, Chefarzt, Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Köln auf dem Operation Karriere-Kongress in Köln, 17. November 2018.

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