Blog zum Medizinstudium: Das Tief nach dem Physikum

Bewerbung, richtiges Lernen, Physikum und Pflegepraktikum: Andrej Weissenberger gibt Tipps zu allen Themen, die Medizinstudenten bewegen. Selbst an der Universität Bonn eingeschrieben, sorgt er in seinem Blog regelmäßig für Einblicke in seine eigenen Erfahrungen. Teil 24: Das Tief nach dem Physikum

Ich habe es geschafft. Und ich bin so stolz.

Ich habe so viel gekämpft und gelernt, so viele Nerven verloren und Tränen vergossen… Aber es hat sich am Ende gelohnt. Ich habe das Physikum bestanden und halte endlich das Ticket in die Welt des klinischen Abschnitts des Medizinstudiums in meinen Händen. Ab jetzt wird alles besser.

Und dann sitze ich da. Nachdem das Hoch der Glücksgefühle wieder abgeflacht ist, fühle ich mich verloren. Die dauerhafte Anspannung hat mich ermüdet, erst jetzt merke ich, wie erschöpft ich bin. Ich hole Schlaf nach, mache tagelang nichts und sammle mich für die bevorstehenden, neuen Herausforderungen des ersten klinischen Semesters.

Irgendwie habe ich mir diese Zeit anders vorgestellt. Ich haue richtig auf die Kacke, versuche die verlorene Freizeit nachzuholen… Aber stattdessen sitze ich herum oder schlafe. Ich spürte die volle Ladung Adrenalin, doch nach dem Physikum mache ich einen Entzug durch, der mich in ein Tief reißt.

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Die erste E-Mail zu den neuen Kursen im neuen Abschnitt des Studiums erreicht mich. Ich kann es kaum glauben, doch es ist wahr: Bald stehe ich im weißen Kittel am Patientenbett.

Und da ist es wieder, dieses Adrenalin.

Ich habe es geschafft. Und ich bin so stolz.

Andrej Weissenberger (24) studiert Medizin in Bonn und wohnt in Köln. Derzeit befindet er sich im ersten klinischen Semester.

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