Umfrage zur Weiterbildung: Anästhesie top – Innere flop

Über 30 Prozent der Ärztinnen und Ärzte geben an, dass die Vorgaben ihrer Weiterbildungsordnung nicht umgesetzt werden. Beispielsweise findet das verpflichtende jährliche Weiterbildungsgespräch bei vielen nicht statt und die Qualität der Weiterbildung leidet darunter.

Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer (47 Prozent) berichten, dass die vorgesehene Kompetenzvermittlung (bzw. die Einhaltung der Richtzahlen nach der alten Weiterbildungsordnung) weitestgehend nicht stattfindet.

In etwa 60 Prozent der Fälle werden Rotationspläne nicht umgesetzt. Neben dieser allgemeinen Kritik an der Umsetzung der Weiterbildungsordnung ist die Unzufriedenheit, je nach Ort, Fachrichtung und Arbeitgeber unterschiedlich hoch…

Im direkten Vergleich zeigt sich: Wer im ambulanten Bereich arbeitet, ist deutlich zufriedener mit seiner Weiterbildung und kann auch seine Weiterbildungsziele besser erreichen.

Für die Zufriedenheit von Assistenzärztinnen und Assistenzärzten spielt die Wahl der Fachrichtung eine wichtige Rolle.

Besonders schlecht schneidet die Innere Medizin ab: In diesem Fachgebiet sind 58 Prozent der Befragten unzufrieden. Die Gründe dafür sind vor allem fehlende Weiterbildungsgespräche und Rotationspläne.

Besser sieht es beispielsweise in der Anästhesie aus. Etwa 82 Prozent der Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in diesem Fachbereich sehen ihre Weiterbildung positiv. Auch in den Gebieten Allgemeinmedizin und Pädiatrie sind die Befragten überdurchschnittlich zufrieden.

Bei der Zufriedenheit mit der Weiterbildung spielt auch die Region eine Rolle: Besonders unzufrieden sind Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in Baden-Württemberg. Hier kritisieren 40 Prozent, dass sie auf Weiterbildungsgespräche verzichten müssen. Fast 70 Prozent müssen ohne ein strukturiertes Weiterbildungskonzept auskommen.

Besser sieht es beispielsweise in Niedersachsen aus. Hier sind 69 Prozent der Ärztinnen und Ärzte mit ihrer Weiterbildung zufrieden.