Die Umfrage unter insgesamt 1.369 Teilnehmenden fragte nicht nur die Einschätzung zur Arbeitssituation ab, sondern auch die Einschätzung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Zukunft der Intensiv- und Notfallmedizin.
Arbeitgeberwechsel oder sogar Berufswechsel
Die Unzufriedenheit mit dem Beruf zeigen die Umfrageergebnisse deutlich: Insgesamt geben fast 34 Prozent der Befragten an, mit ihrem Beruf nicht zufrieden zu sein. Etwa 45 Prozent wollen in den kommenden zwölf Monaten ihre Arbeitszeit reduzieren (24,8 Prozent) oder denken darüber nach (20,8 Prozent). Auch ein Arbeitgeberwechsel scheint für viele eine mögliche Lösung für die Unzufriedenheit und die hohe Arbeitsbelastung zu sein. 28 Prozent sagen, dass sie in den kommenden zwölf Monaten den Arbeitgeber wechseln wollen, für 34 Prozent ist dies eine Überlegung wert.
Doch ein Arbeitgeberwechsel scheint für einige nicht auszureichen. Jeder Zehnte will sogar ganz aus dem Beruf aussteigen und strebt einen Berufswechsel an, 25 Prozent sind bei dieser Entscheidung noch unentschlossen.
Das muss sich ändern
Die überwältigende Mehrheit der Teilnehmenden (86 Prozent) gibt außerdem an, dass sich die Arbeitsbedingungen in der Intensiv- und Notfallmedizin während der Corona-Pandemie verschlechtert haben. Gleichzeitig denken aber drei Viertel der Befragten, dass sich die Gesamtsituation im Gesundheitswesen generell verbessern kann.
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Aber welche Aspekte genau müssen sich verbessern? Die Teilnehmenden befürworten besonders eine Verbesserung in diesen Bereichen:
- Bessere Personalbesetzung
- Reduktion der Arbeitsbelastung
- Geringerer Zeitdruck
- Bessere Work-Life-Balance
- Familienfreundliches und flexibles Arbeitszeitmodell
- Weniger administrative Aufgaben
- Verbindliche Dienstplanung
- Höhere Vergütung
- Regelmäßige Supervision
Die Umfrage der DGIIN fand im November 2022 unter Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachkräften sowie Beschäftigten im Rettungsdienst oder dem öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) statt. 47 Prozent der Befragten gehören dem ärztlichen Personal an, 37 Prozent waren Mitarbeitende des Pflegepersonals. 45 Prozent der Befragten waren weiblich. Die meisten Befragten waren zwischen 31 und 50 Jahre alt. Der Großteil der Umfrageteilnehmenden (31 Prozent) hat eine mehr als zwanzigjährige Berufserfahrung.
Quelle: DGIIN