„Goedemiddag“, „dank je wel“ und „Waar is de anatomiekamer“ sollten dir problemlos über die Lippen kommen, wenn du ein Medizinstudium in den Niederlanden beginnen möchtest. Denn die „Geneeskunde“, wie der Studiengang dort heißt, wird fast ausschließlich auf Niederländisch angeboten. Da die Hürden für einen Studienplatz in Humanmedizin in Deutschland sehr hoch sind, lohnt sich der Blick in die Niederlande und welche Möglichkeiten sich dort bieten.
Hier kannst du in den Niederlanden Medizin studieren
In den Niederlanden können sich Interessierte für den regulären Medizinstudiengang einschreiben. Das bedeutet, dass für sie dieselben Voraussetzungen, Bedingungen und Studiengebühren gelten wie für einheimische Studierende.
An diesen Universitäten kannst du in den Niederlanden Medizin studieren:
- Universität Amsterdam
- Universität Groningen
- Universität Leiden
- Universität Maastricht
- Universität Nijmegen
- Erasmus Universität Rotterdam
- Universität Utrecht
Das Medizinstudium dauert sechs Jahre und ist in Bachelor (1.-3. Jahr) und Master (4.-6. Jahr) gegliedert.
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Medizinstudium in den Niederlanden – die Voraussetzungen
Was Studienanwärterinnen und -anwärter aus Deutschland vielleicht im ersten Moment abschrecken könnte: Das Medizinstudium in den Niederlanden wird nur auf Niederländisch angeboten. Einzig an den Universitäten Groningen und Maastricht ist das Studium auch komplett auf Englisch möglich. In beiden Fällen musst du die einen entsprechenden Nachweis der Sprachkenntnisse (z.B. IELTS / TOEFL und NT2 Niveau) vorweisen. Viele Universitäten bieten vor Studienbeginn mehrwöchige Intensivkurse an, um die niederländische Sprache zu lernen. Da sich Niederländisch und Deutsch sehr ähneln, sind die Kurse für die meisten Deutschen kein Problem und sie können mit genügend Sprachwissen ins Studium starten.
Wie auch in Deutschland ist das Medizinstudium in den Niederlanden sehr beliebt und es gibt oft mehr Bewerberinnen und Bewerber, als Plätze vorhanden sind. Der Numerus Clausus (NC) ist in den Niederlanden nicht wichtig, allerdings gibt es einen Numerus Fixus. Dieser legt fest, wie viele Bewerberinnen und Bewerber einen Studienplatz erhalten und lost die Plätze aus. Alle Bewerberinnen und Bewerber werden in die Gruppen A-E eingeteilt. Je höher die Gruppe, desto besser stehen die Chancen auf einen Studienplatz. Die Einteilung erfolgt nach den Durchschnittnoten im niederländischen Abitur, sodass in Gruppe A nur niederländische Bewerberinnen und Bewerber landen, die ihr Abitur mit 80 Prozent oder mehr bestanden haben. Als Deutsche oder Deutscher mit entsprechenden Nachweisen wird man in die Gruppe C eingestuft. Ein Haken besteht bei den niederländischen Zulassungsbeschränkungen: Die Universitäten verlangen eine durchgängige Belegung der Fächer Mathe, Biologie, Physik und Chemie bis zum Abitur. Alle Naturwissenschaften gleichzeitig zu belegen, ist in Deutschland eher unüblich. Es besteht aber die Möglichkeit, fehlende Fächer durch angebotene Kurse samt Prüfung nachzuholen.
Wie auch in Deutschland erfolgt die Bewerbung für das Medizinstudium in den Niederlanden nicht direkt über die Hochschulen, sondern erfolgt bei der zentralen Vergabestelle für Hochschulzulassung Studielink. Die Bewerbungsfrist endet immer am 15. Januar. Das Studium selbst beginnt immer am 1. September.
Wenn du das Medizinstudium in den Niederlanden erfolgreich abgeschlossen hast, kannst du später problemlos in Deutschland arbeiten, weil der Abschluss entsprechend der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie anerkannt wird. Ein Wechsel des Studienlandes von den Niederlanden nach Deutschland ist allerdings nur schwer möglich, da die Studiengänge sehr unterschiedlich aufgebaut sind.
Medizinstudium in den Niederlanden – die Kosten
Auch in den Niederlanden musst du Studiengebühren bezahlen. Durchschnittlich musst du mit 2.300 Euro pro Studienjahr rechnen. Die Lebenshaltungskosten sind in den Niederlanden etwas höher als in Deutschland – natürlich abhängig vom Wohnort und dem Lebensstil. Amsterdam gilt beispielsweise als sehr moderne und beliebte Stadt und ist dementsprechend teuer. Studierende rechnen mit 700-1.000 Euro monatlich, was dann Miete, Verpflegung, Transport- und Kommunikationskosten abdeckt.
FAQ
Wo kann man in Holland Medizin studieren? In den Niederlanden kannst du an den Universitäten Amsterdam, Groningen, Leiden, Maastricht, Nijmegen, Rotterdam und Utrecht studieren.
Wie teuer ist das Leben in Holland? Die Lebenshaltungskosten sind in den Niederlanden etwas höher als in Deutschland. Studierende rechnen mit 700-1.000 Euro monatlich, was alle wichtigen Kosten wie Miete, Verpflegung und Transportkosten abdeckt.
Kann man in Holland auf Deutsch studieren? Nein, in den Niederlanden kannst du Medizin nur in niederländischer Sprache studieren. Einzig in Maastricht und Groningen ist das Medizinstudium auch komplett auf Englisch möglich.
Wie teuer ist es, in Holland zu studieren? Die Studiengebühren für ein Medizinstudium in den Niederlanden liegen bei durchschnittlich 2.300 Euro im Jahr.
Quelle: CHE gemeinnütziges Centrum für Hochschulentwicklung