Der Lebenslauf als Arzt oder Ärztin – Dos and Don’ts

Ein Portraitfoto kann, aber muss nicht beigefügt werden. © Pixabay
Der Lebenslauf ist das zentrale Element einer Bewerbung. Was muss, was kann und was gehört nicht in den Lebenslauf eines Arztes oder einer Ärztin? Der Artikel listet diese drei Kategorien übersichtlich auf.

Du weißt nicht, ob du deine Abinoten im Lebenslauf angeben sollst? Du warst nach der Schule ein Jahr lang auf Weltreise und überlegst, wie du diesen Zeitraum in der Vita benennst? Du hast eine ziemlich ungewöhnliche Lieblingsschrift, die du unbedingt verwenden möchten? Hier findest du alle Antworten zu der Gestaltung des Lebenslaufes als Ärztin oder als Arzt.

Das muss hinein:

Persönliche Angaben: Name und Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort und Anschrift.

Seitdem das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft getreten ist, sind Angaben zur Staatsangehörigkeit, Familienstand und Konfession nicht mehr verpflichtend, zum Teil dennoch sinnvoll. Bei einer Bewerbung an einem konfessionellen Krankenhaus sollte die Konfessionsangabe nicht fehlen. Bei einer hohen Arbeitsbelastung wie im Arztberuf kann die Angabe “ledig” positiv wirken.

Zeitangaben: Zur Schulzeit immer mit den Angaben „von bis“. Wenn es um längere Zeitspannen geht, ist die Nennung der Jahre ausreichend. Bei kürzeren Zeiträumen, wie Praktika oder Famulaturen, sollten auch die Monate notiert werden.

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Studium: Studienort und Zeitraum sowie die Zeitangaben zu den Ärztlichen Prüfungen.

Promotion (falls vorhanden): Titel, Betreuer, Fachabteilung, Klinik und Zeitraum.

Veröffentlichungen (falls vorhanden).

Praktisches Jahr (PJ): Zeitraum, Klinik und Fachgebiet. Wenn es thematisch passt, kann auch der ärztliche Leiter benannt werden.

Engagement: Erfahrungen im Rettungsdienst oder andere besondere Begabungen können hier genannt werden, Stipendien oder Preise, die Arbeit in der Fachschaft oder Ehrenämter. Wenn du ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Zivil- bzw. Bundesfreiwilligendienst in einer medizinisch relevanten Einrichtung absolviert hast, kannst du das ebenfalls angeben.

Fremdsprachen: Sind natürlich vor allem relevant, wenn du dich im Ausland/bei einem internationalen Unternehmen bewirbst. Deine Kenntnisse solltest du auf jeden Fall benennen, im Idealfall mit einem Verweis auf Sprachtests.

Unterschrift: Eine Unterschrift unter dem Lebenslauf ist Pflicht. Du musst den Namen aber nicht noch einmal unter die Unterschrift drucken. Bei einer digitalen Bewerbung ist es ausreichend, wenn ein Scan der Unterschrift eingefügt wird.

Kann, aber kein Muss:

Bewerbungsfoto: Zwar ist es keine Pflicht mehr, ein Bewerbungsfoto beizufügen, die amerikanische Form der anonymisierten Bewerbung ohne Foto ist zumindest in der Gesundheitsbranche in Deutschland aber noch nicht sehr verbreitet. Es lohnt sich, das Bild von einem Fotografen machen zu lassen, auf Passbilder aus dem Automaten solltest du besser verzichten.

Famulaturen und Hospitationen: Müssen im Lebenslauf nicht unbedingt angegeben werden. Wenn du bereits genug praktische klinische Erfahrung gesammelt hast, solltest du diese Angaben weglassen. Wenn du dich jedoch als Berufseinsteiger auf ein Fachgebiet bewirbst, in dem du bereits famuliert oder hospitiert hast, ist die Angabe sinnvoll, da du damit schon erste Praxiserfahrung belegen kannst und das deine Motivation für das angestrebte Fachgebiet unterstreicht.

Fettdruck: Unterüberschriften und wichtige Passagen, wie zum Beispiel die Promotion, kannst du fetten, musst es aber nicht. Auch eine (matte) farbliche Markierung ist möglich.

Examens-Note: Wenn die Note der Examensarbeit zur beworbenen Stelle passt (z.B. Uni-Klinik, Forschung, Hochleistungsmedizin), kannst du sie nennen. Wenn du dich für einen medizinischen Bereich interessierst, in dem Teamarbeit wichtig ist, lässt du die Note besser weg. Sonst läufst du Gefahr, als „Einzelkämpfer“ wahrgenommen zu werden, bei dem es unter Umständen bei der Integration in ein bestehendes Team zu Schwierigkeiten kommt.

Abiturnote: Du wurdest für das Medizinstudium zugelassen und hast es erfolgreich absolviert. Dein Examen ist viel aussagekräftiger als deine Abiturnote.

Hobbies: Wenn die Hobbies keinen relevanten Bezug zur Bewerbung haben, solltest du darauf verzichten. Niemand interessiert sich für Angaben wie Lesen, Reisen, Kochen. Heben Hobbies wiederum deine Persönlichkeit hervor, kann eine Angabe sinnvoll sein. An dieser Stelle ist es geschickt, das Wort Hobby gegen ein Wort mit mehr Berufsbezug auszutauschen, wie “Berufsbezogene Interessen” oder “Engagement” (s.o.).

Nicht empfehlenswert:

Vorlagen: Verzichte auf kostenlose Vordrucke aus dem Netz. Gestalte lieber selbst, das ist persönlicher.

Ganze Sätze: Ausformulierte Sätze stehen im Anschreiben, Stichpunkte stehen im Lebenslauf.

Dekorative Schriftarten: Mit den Standardschriften Times New Roman und Arial machst du nichts falsch. Etwas schicker und moderner sind serifenlose Schriftarten wie Helvetica oder Lato. Die Schriftgröße sollte nicht kleiner als 10 Punkt und nicht größer als 12 Punkt sein.

Extravagantes Layout: Verwende am besten ein schlichtes und übersichtliches Layout. Farbige Rahmen, Grafiken oder Unterstreichungen lenken nur ab.

Lücken: Auszeiten solltest du nicht verheimlichen, sondern ehrlich dazu stehen. Längere Zeitabschnitte ohne berufliche Tätigkeit, wie Urlaubszeiten oder die Betreuung eines Kindes, machen den Lebenslauf individuell und damit besonders. Kürzere Urlaubsreisen erwähnt man nicht.

 

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