Grundsätzlich gilt, dass die Weiterbildung anerkannt wird, wenn der Arbeitgeber eine gültige Weiterbildungsbefugnis der Landesärztekammer besitzt. In der Regel teilen einem die betreuenden Ärztinnen und Ärzte mit, ob sie hierzu berechtigt sind oder nicht. Wer ganz sicher gehen will, kann sich aber auch über die Homepage der Landesärztekammer seines Bedarfsbereich informieren, die Weiterbildungsbefugten sind hier aufgelistet.
Ein Uniklinikum ist sicherlich der geeignete Arbeitgeber, wenn man an der Forschung interessiert ist. Auch seltene Krankheiten werden hier mit zum Teil hochspezialisierter Technologie untersucht. Nationale und internationale Kongresse und Fachtagungen stehen außerdem auf der Tagesordnung von Assistenzärztinnen und -ärzten, die ihre Weiterbildung an einer Uniklinik machen.
Auch private Kliniken bilden Fachärztinnen und Fachärzte aus. In der Regel orientieren sich Privathäuser an dem Tarifvertrag des Marburger Bundes, dennoch hat man bei der Gehaltsverhandlung einen größeren Spielraum als bei einem öffentlichen Krankenhaus. Daher ist bei der Aushandlung des Gehalts Verhandlungsgeschick gefragt.
Dies sind zum Beispiel kleinere, städtische Häuser oder Landeskrankenhäuser, an denen Patientinnen und Patienten in jedem Fall in den Fachrichtungen Chirurgie und/oder Innere Medizin behandelt werden. Je nach regionalem Bedarf können noch weitere Fachgebiete hinzukommen. Wer die Arbeit in einem kleinen Team schätzt und an dem Aufbau eines Netzwerks für zukünftige Kooperationen interessiert ist, ist hier richtig. In der Regel ist eine Karriere in diesen Häusern gut möglich, weil auf eine langfristige Zusammenarbeit Wert gelegt wird.
In diesen Kliniken gibt es neben der Chirurgie und der Inneren Medizin auch die überörtlichen Fachbereiche Gynäkologie und Geburtshilfe, Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Orthopädie, Pädiatrie und Urologie. Als Assistenzärztin oder Assistenzarzt rotiert man bei der Weiterbildung durch das Haus. Außerdem ist die klinische Ausbildung umfassender als in Krankenhäusern der Regelversorgung.
Christliche Krankenhäuser hängen nicht von Investoreninteressen ab und investieren langfristig. Wer schnell Karriere machen will, ist hier falsch. Wer hingegen einen günstigen Stellenschlüssel und die Arbeit in einem übersichtlichen Team schätzt, wird sich hier wohl fühlen. Allerdings sind auch christliche Häuser dem Wettbewerb unterworfen und dort angestellte Ärztinnen und Ärzte klagen über zu viel Wochenarbeit und Personalmangel.
Auch das ist möglich: Erst einmal keinen Facharzt machen und stattdessen auf Honorarbasis arbeiten. Hier hat man den Vorteil, dass man relativ schnell und zeitlich flexibel Geld verdienen kann. Interessierte können sich an eine auf die Vermittlung von Honorarärztinnen und -ärzten spezialisierte Agentur wenden, wie etwa: www.hireadoctor.de oder www.doctolet.de.
Im Gegensatz zu Praxisgemeinschaften, in denen Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen gemeinsam Räume nutzen, rechtlich hingegen völlig unabhängig voneinander tätig sind, wird man in einer Gemeinschaftspraxis von der Kassenärztlichen Vereinigung zusammen mit dem Kollegen oder der Kollegin als eine wirtschaftliche Einheit behandelt. Für die Weiterbildung in einer Gemeinschaftspraxis sollte man sich entscheiden, wenn man eine breite Weiterbildung anstrebt und flache Hierarchien mag. Denn hier gibt es keine Dienste und einen flexibleren Austausch als in Vielbettkrankenhäusern. In der Regel werden auch in der spezialisierten Gemeinschaftspraxis differenzierte Formen der Diagnostik und Therapie angeboten, die laut Weiterbildungsverordnung erfüllt werden müssen.
Die klassische Arztpraxis, die von einem oder mehreren Fachärztinnen und Ärzten einer Fachrichtung geführt wird, garantiert eine Grundversorgung. Hier macht man vor allem eine breite klinische und weniger eine apparative Erfahrung. Wer sich gut mit dem Praxisinhaber bzw. der Inhaberin versteht, könnte die Praxis später übernehmen. Weil man mit dem zukünftigen Chef oder der zukünftigen Chefin sehr eng zusammenarbeitet, empfiehlt es sich, erst einmal einen Hospitationstermin zu vereinbaren. So kann man sich während der Arbeit in aller Ruhe kennen lernen.
Es ist auch denkbar, dass man nach dem Examen keine Karriere als Arzt oder Ärztin anstrebt, sondern stattdessen andere Wege geht. Möglichkeiten wären beispielsweise eine Arbeit bei einer Versicherung oder im Medizinjournalismus.