Insgesamt nahmen 761 niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte, Zahnärztinnen und -ärzte sowie Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten an der Online-Befragung teil. Das Ergebnis: Wenn sie heute nochmal die Wahl hätten, würden sich 82,4 Prozent der Befragten wieder für die eigene Praxis entscheiden. 17,6 Prozent finden ein Angestelltenverhältnis allerdings inzwischen attraktiver. Interessant sind dabei die Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Entgegen der Erwartung sind es nicht die jungen Niedergelassenen bis 40 Jahre, die sich häufiger für eine Anstellung entscheiden würden – hier liegt der Anteil bei lediglich 15,6 Prozent. Vielmehr zeigt sich bei den 51- bis 60-Jährigen mit 20,3 Prozent ein deutlich höherer Wunsch nach einem Angestelltenverhältnis.
Vorteile des Angestelltenverhältnisses
Und welche Vorteile sehen die Befragten bei einer Tätigkeit als Angestellter oder Angestellte? Einem Großteil von 94,0 Prozent war es wichtig, sich ganz auf die ärztliche Tätigkeit konzentrieren zu können. Und auch “weniger Bürokratie” war für 90,2 Prozent ein zentrales Argument. Ebenso spielt Geld eine Rolle: Ein planbares und sicheres Einkommen war für 81,2 Prozent der Befragten wichtig, 77,4 Prozent wollten kein unternehmerisches Risiko eingehen.
Vorteile einer eigenen Praxis
Aber natürlich hat auch das Arbeiten in der eigenen Praxis viele Vorteile. Nicht ohne Grund würden drei Viertel der Befragten ihre Entscheidung für die Niederlassung wieder treffen. Als Vorteile nennen die meisten die berufliche Selbstbestimmung (96,5 Prozent) und die flexiblen Arbeitszeiten durch die individuelle Gestaltung der Öffnungszeiten (85,0 Prozent). Auch wichtig: die Auswahl der Mitarbeitenden (79,5 Prozent) und der Aufbau langfristiger Patientenbeziehungen (76,8 Prozent).
Trend geht zur Teilzeit
Bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wird Teilzeit immer beliebter – vor allem bei den Frauen. Etwa ein Drittel (34,5 Prozent) arbeitet bereits in Teilzeit, 37,1 Prozent würden gern in Teilzeit arbeiten. 28,4 Prozent arbeiten in Vollzeit und möchten das auch so beibehalten.
Bei den Männern sieht es etwas anders aus: Hier ist für über die Hälfte (54,4 Prozent) Vollzeit noch das Standard-Modell. Allerdings gibt auch hier ein knappes Drittel (31,4 Prozent) an, lieber in Teilzeit arbeiten zu wollen. 14,2 Prozent der Befragten tun das bereits.
Quelle: Stiftung Gesundheit, Ad-hoc-Befragung „Im Fokus“ 2. Quartal 2025