Auf dem Handy befinden sich mehrere medizinische Lern-Apps und im Browser ist immer ein Fenster mit einem Medizin-Lexikon zum Nachschlagen von Fachbegriffen geöffnet.
Während Prüfungsphasen werden Medizinstudierende außerhalb von Bibliotheken und Supermärkten mit langen Öffnungszeiten kaum in der Öffentlichkeit gesichtet.
Wenn andere bei Platz- und Schürfwunden auf dem Spiel- oder Sportplatz angewidert wegschauen, bestaunt der Medizinstudent die Schnitttiefe und Blutungszeit.
Belletristik sucht man im Bücherregal vergeblich, dafür sind vermehrt Werke wie Sobotta, Herold, Pschyrembel und Harrisons zu finden.
Die Anatomie wird nicht nur per Lehrbuch, sondern auch am Skelett gelernt, um fit für die Prüfung zu sein. Gerne werden die Skelette liebevoll mit Hüten, Schals und Co. dekoriert und haben nette Namen. Ist man bei jemandem zu Hause eingeladen und es steht ein Skelett in der Zimmerecke, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Medizinstudenten… oder einen Physiotherapeuten.
Während andere Studenten im Sommer mit einer gesunden Bräune unterwegs sind, trägt der Medizinstudent eine dezente „Bibliotheken-und-Klinik-Blässe“.
Hat der Medizinstudent einmal Grund zu Feiern und schaut dabei zu tief ins Glas, gibt’s am Morgen danach auf Station eine Elektrolytmischung per Tropf zum Aufpäppeln.
Herzrasen durch zu viel Koffein kennt der Mediziner nicht. Egal zu welcher Stunde: „Noch einen doppelten Espresso?“ „Ja, gerne!“
Bei all den Symptomen, Ursachen, Diagnosen und Therapien, die ein Medizinstudent im Studium auswendig lernt, muss es ja früher oder später zu Eigendiagnosen kommen. Morgens mit Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Übelkeit aufgewacht? „Das muss eine Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) sein, die ich mir eingefangen habe!“ Oder es ist einfach nur ein grippaler Infekt, der gerade umgeht.
Natürlich wissen wir alle aus Arzt-Serien wie Scrubs, Grey’s Anatomy oder In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte, dass Medizinstudenten und Ärzte stets weißen Kittel oder Kasack tragen und selbstverständlich ein Stethoskop um den Hals hängen haben. Was vielen nicht bewusst ist: Das Stethoskop ist oft mit mehr Bakterien belastet als die Hand des Arztes, wie eine Studie erkannte (Longtin et al. 2014). Aus hygienischen Gründen sollte das Stethoskop öfter desinfiziert werden und in der Kitteltasche statt um den Hals getragen werden.