Medizin und Digitalisierung – eine gute Kombination?

Digitalisierung in der Medizin – Fluch oder Segen? Lathy beleuchtet in ihrem neuen Blogbeitrag, wie digitale Systeme den Klinikalltag erleichtern, aber auch neue Herausforderungen mit sich bringen. Warum ist der richtige Umgang mit Technik entscheidend und worauf kommt es wirklich an?

Ist die Kombination aus Medizin und Digitalisierung wirklich hilfreich?

Erleichtert die Digitalisierung die Arbeit in der Medizin – oder führt sie eher zu Verzögerungen?

In Deutschland herrscht ein großer Ärztemangel. Als Assistenzärztin spürt man diese Belastung im Alltag deutlich. Noch vor ein paar Jahren war Digitalisierung im Gesundheitswesen kaum vorhanden. Sie wurde nur langsam in das deutsche Gesundheitssystem eingeführt. Es wurden zwar Fortbildungen angeboten, damit die Ärztinnen und Ärzte das neue System verstehen und effizient damit arbeiten können – aber bringt die Digitalisierung wirklich eine Erleichterung?

Auf Probleme vorbereitet sein

Die Digitalisierung hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Daher ist es wichtig, sie gut zu verstehen, um keine Fehler zu machen.

Mit digitalen Systemen können wir schnell und unkompliziert Vorbefunde von Patientinnen und Patienten einsehen, ohne den Hausarzt oder behandelnden Arzt anrufen zu müssen. Besonders für Kolleginnen und Kollegen in der Notaufnahme ist das eine große Hilfe. Wenn man viele Patientinnen und Patienten untersuchen oder Arztbriefe schreiben muss, erleichtert ein digitalisiertes System die Arbeit erheblich. Alles ist strukturiert abrufbar – ohne Stress. Davon profitieren nicht nur die Ärztinnen und Ärzte, sondern auch die Patientinnen und Patienten, die bei Gesprächen in der Klinik oft angespannt oder gestresst sind. Auch die Untersuchung selbst wird dadurch erleichtert.

Ich persönlich fand den Einstieg in das digitale Arbeiten anfangs schwierig, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

Für uns Ärztinnen und Ärzte, die täglich viele Patientinnen und Patienten betreuen, ist es eine große Hilfe, dass sämtliche Akten und Informationen digital gespeichert sind. Doch was passiert, wenn es einmal technische Probleme gibt und der Computer 30 Minuten lang nicht funktioniert? Da heutzutage alles digital dokumentiert wird, kann so ein Ausfall die gesamte Arbeit massiv verzögern – und das bedeutet Stress für das ganze Team.

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In der Medizin ist die Diagnosestellung stark von der Kommunikation mit den Patienten abhängig. Sie erfolgt in mehreren Schritten. Wenn wir uns zu sehr auf die Digitalisierung verlassen, besteht die Gefahr, dass uns weniger Zeit für das persönliche Gespräch mit dem Patienten bleibt.

Was denkt ihr darüber?

Meiner Meinung nach ist die Digitalisierung in der Medizin eine gute und notwendige Entwicklung – aber wir müssen stets auf Kompromisse vorbereitet sein. So können wir auch bei technischen Problemen unsere Arbeit fortsetzen, ohne dass es zu Komplikationen kommt.

Unser Ziel als Ärztinnen und Ärzte ist es, die Patientinnen und Patienten bestmöglich und sorglos zu behandeln. Darauf sollten wir den Fokus legen – denn wir sind Mediziner und keine Informatiker.

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