Es ist verständlich, dass die Arbeit in deutschen Krankenhäusern sowohl positive als auch negative Seiten hat. Es ist großartig, dass Medizinstudierende gelernt haben, schnell und effizient zu arbeiten und eine rasche Diagnose zu stellen. Jedoch ist es bedauerlich, dass es Konflikte zwischen den Ärztinnen und Ärzten gibt und Neuankömmlinge manchmal allein arbeiten müssen. Zusammenarbeit sollte immer Priorität haben. Es ist wichtig, offen über Probleme zu sprechen und konstruktive Lösungen zu finden, um ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen.
Die Medizin ist ein sehr wichtiges und umfassendes Gebiet. Hier sollen so schnell wie möglich Diagnosen gestellt und den Menschen eine gute Behandlung ermöglicht werden. Meiner Meinung nach sollte die Zusammenarbeit zwischen Kolleginnen und Kollegen konfliktfrei sein. Im Krankenhaus gibt es sowohl erfahrene als auch junge Ärztinnen und Ärzte und solche, die mehr als andere sein wollen – damit meine ich, dass sie nach mehr Titeln streben. Wir wissen auch, dass es in Deutschland einen großen Ärztemangel gibt. Deshalb müssen die Medizinerinnen und Mediziner oft viel arbeiten und sind schnell überlastet, da sie in Deutschland fast alles selbst erledigen müssen, allein schon die bürokratischen Aufgaben.
Gibt es wirklich Konflikte in der Klinik? Falls ja, warum existieren diese Probleme? Überall auf der Welt gibt es Konflikte, aber warum treten sie in Kliniken häufig auf? Liegt es an der hohen Arbeitsbelastung und dem Mangel an Zeit?
Keine Fehler erlaubt
Auch ich hatte mit schwierigen Situationen zu kämpfen. Am Anfang lief es nicht gut für mich. Mein Start war sehr peinlich, nicht nur weil ich schlecht war, sondern auch, weil hier falsche Informationen über mich verbreitet wurden. Es wurde behauptet, dass ich für meine Aufgaben mehr Zeit bräuchte als andere. Ich durfte hier keine Fehler machen, sondern musste gute Arbeitsergebnisse liefern, ohne die Möglichkeit, eingearbeitet zu werden. Meine Aufgaben musste ich ohne Hilfe immer allein erledigen. Leider musste ich mich allein und in wenigen Monaten mit dem gesamten System vertraut machen. Deshalb habe ich immer sehr hart gearbeitet, um mich zu beweisen.
Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen: Ich hatte keinen erholsamen Schlaf und wusste nicht, ob mein Morgen ohne Stress und Probleme verlaufen würde. Das war eine schreckliche Erfahrung, die ich niemandem wünsche. Nach einem Monat habe ich jedoch verstanden, dass es darum geht, dass jeder besser sein und seinen eigenen Weg finden möchte. Der sogenannte Wettbewerb wurde hier sehr falsch interpretiert. Man versucht, gut zu sein, egal ob dabei andere unterdrückt oder falsch behandelt werden. Für diejenigen, die das tun, scheint das kein Problem zu sein. Es tut mir leid, aber ich denke, das ist falsch.
Konflikte können auch entstehen, wenn die Ärztinnen und Ärzte viel Arbeit haben und sehr müde sind, aber dennoch die neuen Kolleginnen und Kollegen einarbeiten sollen. Das ist hier selbstverständlich. Wenn man viel zu tun hat und manchmal keine Zeit findet, etwas zu erklären, kann das für die Neuen zu einem frustrierenden Start führen.
Meiner Meinung nach ist Konkurrenz im Arbeitsumfeld gut. Es wird jedoch sehr toxisch, wenn falsche Informationen über die Arbeit anderer verbreitet werden. Ich möchte klarstellen, dass ich nicht meine, dass Kritik im Arbeitsumfeld schlecht ist. Sie ist gut, solange sie konstruktiv ist und nicht auf Klischees basiert.
Besonders junge Generation ist überlastet
Wie oben erwähnt, sind die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland oft überlastet und haben manchmal nicht genug Zeit, um sich gut zu erholen, an Fortbildungen teilzunehmen oder zu lesen. Insbesondere betrifft dies diejenigen, die sich in der Weiterbildung befinden. Ich weiß nicht, ob dies überall in Deutschland der Fall ist, aber es gibt manchmal Krankenhäuser, die die Ärztinnen und Ärzte nicht ausreichend über den Ablauf der Weiterbildung informieren.
Immer mehr junge Ärztinnen und Ärzte, die neu in ihrem Beruf sind, stoßen auf Schwierigkeiten. Sie werden manchmal nicht gut eingearbeitet und später kritisiert, obwohl sie sich Mühe geben. Sich Mühe zu geben, reicht aber oft nicht. Wenn man nicht zu einer Gruppe gehört, wird es immer schwieriger, sich gut zu informieren oder seinen Weg zu finden. Wenn man dann auch noch viel Arbeit hat, kann es zu einem Burn-out kommen, was eigentlich nicht der Fall sein sollte. Konflikte könnten auch aufgrund von Konkurrenz entstehen, was die Medizinerinnen und Mediziner jedoch nicht in einen Wettbewerb gegeneinander treiben sollte.
Zusammenarbeit in den Fokus setzen
Ich denke, ein gesundes und kollegiales Arbeitsumfeld wäre nicht nur für die Patientinnen und Patienten von Vorteil, sondern auch für die Ärztinnen und Ärzte. In einem solchen Umfeld könnten sie effizient arbeiten und eine wirkungsvolle Therapie anbieten, ohne sich psychisch belastet zu fühlen. Deshalb sollten alle Ärztinnen und Ärzte zusammenarbeiten. Denn auch die unterschiedlichen Generationen, Erfahrene und Berufsanfängerinnen und -anfänger, können viel voneinander lernen und von der Zusammenarbeit profitieren. Das kommt schlussendlich auch den Patientinnen und Patienten zugute.
