Im Ausland arbeiten: Wohin zieht es Ärztinnen und Ärzte?

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Wie wäre es eigentlich, für eine Weile oder dauerhaft im Ausland zu leben und zu arbeiten? Im Jahr 2024 haben insgesamt 2.197 ursprünglich in Deutschland tätige Ärztinnen und Ärzte ihre Koffer gepackt und den Traum vom Job in einem anderen Land wahr gemacht. Welche Länder dabei am beliebtesten waren, erfährst du im Beitrag.

Besonders interessant für Ärztinnen und Ärzte waren dabei unsere europäischen Nachbarn: Wie schon in den vergangenen Jahren waren die Schweiz (675), Österreich (331) und südeuropäische Länder wie Griechenland (66), Spanien (58) und Italien (55) besonders beliebte Ziele. Insgesamt 921 Ärztinnen und Ärzte sind in andere EU-Länder abgewandert.

USA: Beliebtestes Land außerhalb Europas

Doch auch Länder außerhalb Europas zogen 2024 Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland an. Wenig überraschend: Spitzenreiter sind hier die USA. 103 Ärztinnen und Ärzte wandten sich neuen Aufgaben jenseits des Atlantiks zu. Insgesamt 155 Medizinerinnen und Mediziner zog es nach Asien. Hier sticht allerdings kein einzelnes Land besonders hervor. In der Statistik tauchen mehrere Länder mit kleinen Zuwanderer-Zahlen auf. Darunter sind unter anderem Israel (11), Indien (9), und Jordanien (6) . Von den insgesamt 16 Ärztinnen und Ärzten, die in Südamerika eine neue Heimat fanden, ließen sich sechs in Brasilien nieder. Der afrikanische Kontinent war das Ziel von 41 Ärztinnen und Ärzten. Davon gingen sechs nach Ägypten und elf nach Libyen, andere afrikanische Staaten tauchen jeweils nur mit einem oder zwei Zuwanderern in der Statistik auf.

Die Gründe der Abwanderung werden in der Statistik der Bundesärztekammer nicht erfasst. Allerdings sind für verschiedene Regionen unterschiedliche Gründe denkbar. So locken beispielsweise in der Schweiz und den USA deutlich höhere Gehälter als in Deutschland. Bei Ländern wie Spanien oder Italien könnte der Aspekt “Arbeiten, wo andere Urlaub machen” eine Rolle spielen. In andere Regionen wie beispielsweise Syrien oder Libyen zieht es Mediziner vermutlich eher aus humanitären Gründen. Und: 42 Prozent der abgewanderten Ärztinnen und Ärzte (918), die zuvor in Deutschland tätig waren, haben keine deutsche Staatsangehörigkeit. Denkbar ist also auch, dass einige nach dem Medizinstudium und der Facharzt-Weiterbildung in Deutschland wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind.

 

Quelle: Ärztestatistik der Bundesärztekammer 2024 (Stichtag 31.12.2024)

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