Das Times Higher Education-Magazin erstellt jährlich nach fünf Kriterien eine Rangliste der besten Hochschulen weltweit. Die Universitäten werden nach den Kriterien Lehre, Forschung, Zitierhäufigkeit, Internationalität und anhand ihrer eingenommenen Fördergelder bewertet.
Hier sind die zehn besten Hochschulen der Welt im Bereich Medizin aufgelistet. Zusätzlich wurden die fünf deutschen Universitäten in das Ranking aufgenommen, die es in die Top 100 geschafft haben.
Die UniversitätTübingen ist eine der ältesten Universitäten Europas. Sie erhielt 2012 den Exzellenzstatus. Wie das THE-Ranking zeigt, ist sie auch international angesehen: Mit 65,4 von 100 möglichen Punkten ist sie die fünftbeste deutsche Universität im Bereich Medizin und global auf Platz 64.
Die HU Berlin schafft es auf Platz 61 und ist damit die viertbeste deutsche Mediziner-Uni nach dem Times Higher Education-Ranking. In der Gesamtbewertung bekam sie 66,3 Punkte. Die beste Bewertung erhielt sie bei der Zitierhäufigkeit (73,5 Punkte). Ausbaufähig ist, wie in den meisten anderen deutschen Unis auch, die Betreuungsquote. Auf einen Dozenten der Uni kommen – fächerübergreifend – 54,2 Studierende.
Über die Hälfte der deutschen Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie haben an der Charité studiert, gelehrt oder geforscht. Die Medizinische Fakultät überzeugt im internationalen Ranking mit einem ausgezeichneten Betreuungsverhältnis: 18,7 Studenten kommen auf einen Lehrenden. Mit einer Gesamtbewertung von 66,8 Punkten belegt sie weltweit den 60. Platz. Verbesserungswürdig sind die Lehre (48,6 Punkte) und die Forschung (50,6 Punkte). In den Kategorien Zitierhäufigkeit (98,7 Punkte) und eingeworbene Drittmittel (92,2 Punkte) kann sie aber durchaus mit den besten zehn Unis im THE-Ranking mithalten.
Das Betreuungsverhältnis an der Heidelberger Uni ist für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich gut: Auf einen Lehrenden kommen fächerübergreifend nur 13,9 Studierende. Besonders gut bewertet wurde die Medizinische Fakultät im Hinblick auf die Zitierhäufigkeit. Mit 95,5 Prozent kann sie mit den Spitzenunis mithalten. Mit 59,9 Punkten für die Forschung und 67,9 Punkten für die Lehre ist sie in diesen Kategorien noch ausbaufähig.
Wer in München Medizin studiert, macht nichts falsch. Die Ludwig-Maximilians-Universität hat es in die TOP 30 der weltbesten Mediziner-Unis geschafft und ist mit Platz 26 sogar noch sieben Plätze besser als die Universität Heidelberg. Eine sehr gute Bewertung gab es bei der Zitierhäufigkeit (91.3 Punkte), für die Einwerbung von Drittmitteln wurde die Maximalpunktzahl von 100 Punkten vergeben. Das Betreuungsverhältnis ist mittelmäßig: Auf einen Lehrenden kommen fächerübergreifend nur 33,7 Studierende.
Die Johns Hopkins Universität belegt als US-amerikanische Privatuni den zehnten Platz im Ranking der besten Medizinischen Fakultäten der Welt. Gegründet im Jahr 1876 war sie die erste Universität in den Vereinigten Staaten, die Forschung und Lehre nach deutschem Vorbild zusammenführte. Insgesamtwurde sie mit 88,4 von 100 möglichen Punkten benotet. Die besten Bewertungen gab es für die Zitierhäufigkeit (97,2 Punkte) und für die eingeworbenen Drittmittel (93,7 Punkte).
Laut dem Times HigherEducation-Ranking liegt das Imperial College in London mit einer Gesamtbewertung von 89,3 Punkten auf Platz neun der besten Mediziner-Unis. Studiengangsübergreifend erreicht die Hochschule Platz 12. Das Imperial College ist eine von zwei britischen Hochschulen unter den 10 besten Medizin-Hochschulen.
Die Columbia University in New York zählt zu den ältesten Universitäten der USA. Über 30.000 Studenten sind hier eingeschrieben. Ihre Medizinische Fakultät kommt auf eine Gesamtbewertung von 89,9 Punkten. Auch in der Lehre überzeugt sie mit 87,8 Punkten, in der Forschung mit 89,6 Punkten und in der Zitierhäufigkeit mit 97,3 Punkten.
Die University of Chicago wurde nach dem humboldtschen Bildungsideal ausgerichtet. Besonders renommiert ist die Lehre an den Fakultäten Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften und Physik. Aber auch die Medizinische Fakultät belegt mit 89,8 Punkten den siebten Platz des THE-Rankings. So wurde die Lehre mit 87,2 Punkten, die Forschung mit 90,6 und die Zitierhäufigkeit mit 98,3 Punkten ausgezeichnet.
Die Yale University ist die drittälteste Universität in den USA. Fast 50 Nobelpreisträger haben entweder an dieser Uni studiert, gearbeitet oder gelehrt. Ihre Medizinische Fakultät kommt auf eine Gesamtbewertung von 90,8 Punkte. Die Lehre wurde mit 90,7 Punkten, die Forschung mit 93 Punkten und die Zitationshäufigkeit mit 97 Punkten bewertet.
Das MIT ist dafür bekannt, seine Studenten früh in die universitäre Forschung einzubinden. Obwohl sie eine private Universität ist, machte sie seit 2002 nach und nach ihre gesamten Kursunterlagen im Internet für jedermann zugänglich. So hat man Zugriff auf fast 2000 Kurse in 33 Fächern, benötigt wird dafür nur eine Internetverbindung. Auch die Medizinische Fakultät des MIT kann ein hohes Ausbildungsniveau nachweisen: 90,9 Punkte für die Lehre, 94,4 Punkte für die Forschung, 99,7 Punkte für die Zitation und 94,9 Punkte für die Gesamtbewertung gab es.
Die viertbeste Hochschule für Humanmedizin ist die University of Cambridge, an der insgesamt fast 24.000 Studierende eingeschrieben sind. Sie ist eine der renommiertesten Unis überhaupt, keine andere Universität der Welt hat mehr Nobelpreisträger hervorgebracht. Bezogen auf das Medizinstudium erhielt sie bei Internationalität (95,8 Punkte), Zitierhäufigkeit (96,2 Punkte), Forschung (96,8 Punkte) und in der Lehre (90,9 Punkte) eine besonders gute Bewertung.
Weltweit bekannt für ihre Forschungsarbeit belegt die Medizinische Fakultät der Stanford University den dritten Platz mit 94,9 Punkten im THE-Ranking. Die Lehre wurde mit 92,3 Punkten ausgezeichnet, was nicht verwunderlich ist, da seit ihrer Gründung 30 Lehrkräfte einen Nobelpreis erhielten, drei davon gingen an die Dozenten der Medizinischen Fakultät. In der Forschung erhielt die Universität 96,8 Punkte und bei Zitationen mit 99,9 fast die volle Punktzahl.
Die zweitbesteHochschule für Humanmedizin mit einer Gesamtbewertung von 95 Punkten ist die Harvard University, an der insgesamt über 35.000 Studierende eingeschrieben sind. Sie zählt zu den Spitzenuniversitäten mit vielen namhaften Absolventen. Fünf US-amerikanische Präsidenten waren vor ihrer politischen Laufbahn Studenten an der Harvard University. Bezogen auf das Medizinstudium erhielt sie bei Internationalität (78,9 Punkte), Zitierhäufigkeit (99,2 Punkte), Forschung (98,9 Punkte) und Lehre (94,5 Punkte) eine besonders gute Bewertung.
Alterund neuer Sieger: Wie im letzten Jahr ist die University of Oxford auch in diesem Jahr wieder die weltbeste Hochschule im Bereich der Medizin. Die Zahlen sprechen für sich: 91 Punkte im Bereich Lehre, 99,6 Punkte im Bereich Forschung, 98 Punkte für die Zitierhäufigkeit und 96.3 Punkte für die Internationalität erhielt die Uni im CHE-Ranking. Insgesamt erhielt die University of Oxford einen Gesamtwert von überragenden 95,7 Punkten.