Burnout und mentale Gesundheit

Besonders Ärztinnen und Ärzte haben ein hohes Risiko, an einem Burnout zu erkranken. Aber was sind die ersten Anzeichen eines Burnouts und was sollte man tun, wenn man diese Anzeichen an sich erkennt? Unsere Bloggerin Lathy berichtet von ihren eigenen Erfahrungen – und was ihr geholfen hat.

Wie kann man Burnout erkennen und was kann man dagegen tun?

Ein Thema, das man oft nur von Mund zu Mund hört aber das leider eine traurige Realität ist. Heutzutage ist Burnout sehr verbreitet, unabhängig davon, welchen Beruf man ausübt. Ob Lehrer, Student, Verkäuferin, Architekt, Krankenpfleger oder Arzt , niemand ist davor gefeit. Die Arbeit im Krankenhaus ist nie einfach, egal in welcher Position man tätig ist. Burnout unterscheidet nicht zwischen Hierarchien oder Aufgabenbereichen ,er kann jeden treffen.

Ich habe mich entschieden, darüber zu schreiben, weil dieses Thema immer häufiger vorkommt, obwohl kaum jemand offen darüber redet. Viele Betroffene mussten bereits ihren Beruf aufgeben und befinden sich nun in psychologischer Betreuung. Als Assistenzärztin habe ich Kollegen und Kolleginnen erlebt, die zusammengebrochen sind, ständig müde und gestresst waren. Anfangs dachte ich, es sei nur Erschöpfung oder Schlafmangel, bis ich selbst fast betroffen war.

Meine Tage und Nächte verschwammen, mir fehlte die innere Ruhe. Zum Glück begann ich, mit meiner Familie zu sprechen. Das war meine erste Therapie und half mir, wieder klarer zu sehen. Ich frage mich oft, was wäre, wenn ich geschwiegen hätte? Wenn ich weitergemacht und alles in mich hineingefressen hätte , wäre ich da jemals wieder herausgekommen? Genau deshalb schreibe ich diesen Artikel. Ich möchte auch andere ermutigen , besonders im Gesundheitswesen. Damit sie offen sind, auch über ihre Erfahrungen zu sprechen. Eure Rückmeldungen interessieren mich sehr.

Symptome und erste Schritte bei einem Burnout

Der schönste Teil unserer Arbeit ist, anderen zu helfen. Doch bevor wir anderen helfen können, müssen wir lernen, auf uns selbst zu achten. Die Medizin ist ein herausforderndes Feld: Notfälle, Diagnosen, Zeitdruck und dazu der ständige Personalmangel. Mehr Patientinnen und Patienten bedeuten mehr Verantwortung und mehr Stress. Manchmal kommt noch ein schwieriges Arbeitsumfeld hinzu , toxische Kollegen oder Kolleginnen, Hierarchien oder aggressive Patientinnen und Patienten. Wie kann man da stark bleiben, ohne innerlich zu zerbrechen?

Warnzeichen eines Burnouts:

  1. Körperliche Symptome
    • Dauerhafte Müdigkeit, die trotz Ruhe bleibt.
    • Schlafstörungen (häufiges Aufwachen in der Nacht)
    • Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Bauchbeschwerden
    • Herzklopfen, innere Unruhe
  2. Psychische Symptome
    • Emotionale Erschöpfung
    • Gefühl der Wertlosigkeit oder Selbstzweifel
    • Angst, Traurigkeit oder depressive Stimmung
  3. Verhaltensänderungen
    • Verlust von Motivation und Interesse
    • Rückzug von Kolleginnen und Kollegen
    • Gereiztheit oder sinkende Empathie
    • Kein Spaß mehr an Hobbys oder Freizeitaktivitäten

Was tun, wenn man die Anzeichen bemerkt? Der erste Schritt ist: darüber sprechen. Mit jemandem, dem man vertraut, Familie, Freunden oder Kolleginnen und Kollegen. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich selbst. Auch wenn die Arbeit wichtig ist: Ihre mentale Gesundheit ist wichtiger. Unsere mentale Stärke ist der Motor unseres Lebens. Und wenn der Motor eines Autos kaputt ist, kann das Auto weiterfahren?

Zusammenfassend: Burnout ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Hilferuf Ihres Körpers und Ihrer Seele. Wenn wir die Anzeichen frühzeitig erkennen und ernst nehmen, können wir uns schützen und wieder Kraft finden, das zu tun, was wir lieben, anderen zu helfen.

Werbung


Artikel teilen

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

THEMA: Weil du besonders und stark bist
THEMA: Vom Kindheitstraum zur Berufung
THEMA: Wie Begegnungen Türen öffnen
THEMA: Karriere neu gedacht
THEMA: Eine emotionale Herausforderung